International
Serbien

Tausende gehen bei Protesten gegen Gewalt in Serbien auf die Strasse

Tausende gehen bei Protesten gegen Gewalt in Serbien auf die Strasse

08.07.2023, 22:5508.07.2023, 22:55
Mehr «International»

Tausende Menschen haben am Samstagabend in Belgrad und anderen serbischen Städten gegen die Gewalt in dem Balkanland demonstriert. Es war der zehnte Protest in Folge, nachdem bei zwei Amokläufen im Mai 18 Menschen getötet worden waren.

epa10735008 Protestors blow into whistles during a rally against violence, in Belgrade, Serbia, 08 July 2023. Opposition political parties have called on a peaceful protest against violence in Serbian ...
Protestierende am Samstag in Belgrad. Bild: keystone

Die Teilnehmer der Belgrader Kundgebung versammelten sich vor dem Parlament im Zentrum der Hauptstadt. Sie marschierten zu dem anderthalb Kilometer entfernten Kommando der Belgrader Polizei, wie Medien berichteten.

Rücktritt gefordert

Die Teilnehmer der Kundgebungen forderten den Rücktritt von Präsident Aleksandar Vucic sowie der für den Sicherheitsapparat zuständigen Beamten. Sie warfen Vucic und den von ihm kontrollierten Boulevardmedien vor, ein Klima des Hasses und der Gewalt zu erzeugen.

Mit dem Marsch zum Belgrader Polizeikommando brachten sie ihre Solidarität mit Polizeibeamten zum Ausdruck, die an der Entdeckung einer Drogenplantage bei Belgrad beteiligt gewesen waren. Deren Besitzer soll ein Geschäftsfreund von Vucics Bruder gewesen sein.

Ähnliche Proteste fanden auch in den Städten Novi Sad, Nis, Kragujevac und Valjevo statt. Zu den Kundgebungen hatten linke und liberale Oppositionsparteien sowie Bürgerbewegungen aufgerufen. In Belgrad nahmen daran am Samstag weniger Menschen teil als an den vorangegangenen Wochenenden. Die Organisatoren hatten damit gerechnet und schrieben dies der Urlaubssaison zu. Sie gehen davon aus, dass die Proteste im September erneut an Fahrt gewinnen.

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Bringt der Papst den Ukraine-Frieden?
    Leo XIV. hat den Kriegsparteien angeboten, Friedensgespräche im Vatikan auszurichten. US-Präsident Donald Trump scheint angetan von der Idee, auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nicht abgeneigt.

    Ein erstes «Friedensgespräch» hat im Vatikan bereits stattgefunden, nämlich eines zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj: Das Bild der beiden Präsidenten, die sich am 26. April nach der Bestattungsmesse für den verstorbenen Papst Franziskus im Petersdom auf zwei einfachen Stühlen gegenübersitzen und unterhalten, ist um die Welt gegangen.

    Zur Story