Bei einem Luftangriff im Nordosten Syriens sind mindesten 26 Zivilisten getötet worden. Das berichtet die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach wurde das Dorf al-Chan in der Provinz Hassaka getroffen, das von der Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») kontrolliert wird.
Da sich die «IS»-Kämpfer aber ausserhalb der Ortschaft aufhielten, seien alle Todesopfer der Angriffe Zivilisten gewesen, erklärte die Beobachtungsstelle. Ihren Angaben zufolge starben auch sieben Kinder. Zudem würden noch 17 Menschen vermisst, die Zahl der Toten könne deshalb noch steigen.
Die Angaben der in Grossbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten vor Ort wie Ärzte und Kämpfer stützt, können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Ob für den Angriff die internationale Koalition verantwortlich war, ist bisher unklar. Das US-Militär untersuche den Vorfall, zitiert der britische Guardian einen Sprecher des US-Zentralkommandos. «Wir nehmen solche Anschuldigungen sehr ernst.»
Erst kurz zuvor hatte die Beobachtungsstelle mitgeteilt, dass bei einem Luftangriff im Osten Syriens vier Angehörige des syrischen Militärs getötet und 13 weitere verletzt worden seien. Das Armeecamp im Westen der Provinz Deir al-Sor sei rund zwei Kilometer von der Ortschaft Ajasch entfernt, die vom «IS» kontrolliert werde.
Die USA wiesen die Schuld am Montag erneut von sich. Es gebe «die Vermutung, dass es die Russen waren», sagte ein US-Regierungsvertreter in Washington. Die US-Regierung wisse, dass das russische Militär am Sonntag in der Provinz aktiv gewesen sei.
Die US-geführte Allianz fliegt in Syrien seit September vergangenen Jahres Angriffe auf «IS»-Stellungen. Seit gut zwei Monaten beteiligt sich zudem Russland an der Seite der syrischen Armee mit massiven Luftangriffen an dem Konflikt. (aar/AFP/dpa)