Zwei Jahre musste er auf eine Rückkehr warten: Pastor Brunson. Bild: AP/AP
US-Präsident Donald Trump hat den heimgekehrten US-Pastor Andrew Brunson im Weissen Haus empfangen und dessen Freilassung aus türkischer Haft als wichtigen Fortschritt in den Beziehungen zwischen Washington und Ankara gelobt. Brunsons Freilassung sei ein «gewaltiger Schritt» zur Verbesserung der «sehr gespannten» Beziehungen zur Türkei, sagte Trump am Samstag bei seinem Treffen mit Brunson in Washington.
Trump dankte erneut dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan für Brunsons Freilassung. «Das war nicht leicht für ihn», sagte der US-Präsident mit Blick auf seinen türkischen Kollegen. Einen Deal mit der türkischen Regierung habe es jedoch nicht gegeben, beteuerte Trump.
Kurz zuvor hatte Erdogan in einer Twitter-Botschaft an Trump betont, dass es sich um eine «unabhängige» Gerichtsentscheidung gehandelt habe.
Pastor Brunson betet für Donald Trump. Bild: EPA/ABACA PRESS POOL
Brunson dankte dem Präsidenten für dessen Bemühungen um seine Freilassung. Der evangelikale Pastor sprach ein Gebet für Trump, wobei er sich neben den US-Präsidenten kniete und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Kurz vor seinem Besuch im Oval Office des Weissen Hauses war Brunson mit seiner Frau auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews nahe der Hauptstadt Washington gelandet.
«Herr Präsident, wie ich immer betont habe, hat die türkische Justiz ihre Entscheidung unabhängig getroffen. Ich hoffe, dass die Vereinigten Staaten und die Türkei weiterhin in einer Weise zusammenarbeiten werden, die zwei Verbündeten würdig ist.»
Nach monatelangem diplomatischen Tauziehen war der US-Pastor am Freitag freigelassen worden. Ein Gericht in Aliaga bei Izmir hob den Hausarrest und die Ausreisesperre für Brunson auf, am Freitagabend reiste er aus der Türkei aus. Bei einem Zwischenstopp auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz wurde er von US-Botschafter Richard Grenell begrüsst.
Die Inhaftierung des US-Pastors vor zwei Jahren hatte zu einer schweren Krise in den Beziehungen zwischen den USA und der Türkei geführt. Brunson sass seit Oktober 2016 unter dem Vorwurf der Spionage und der Unterstützung einer Terrororganisation in türkischer U-Haft und später in Hausarrest.
Andrew Brunson in Izmir. Bild: AP/AP
Die türkischen Behörden warfen ihm Unterstützung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Gülen-Bewegung vor. Der Pastor hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. (sda/afp)