Jagd tut Not: Wenn Wildtiere sich selbst überlassen werden, vermehren sie sich unkontrolliert und schaden dem Wald – sofern es keine natürlichen Feinde gibt. Doch einen Räuber müssen Vierbeiner immer fürchten: den Mensch, den vielleicht grössten Schmarotzer dieses Planeten. Er tötet nicht nur zum Zweck, sondern auch zum Spass.
Und den lässt sich ein passionierter Jäger einiges kosten. Das hat das Beispiel von Walter Palmer, dem Todesschützen von Löwe Cecil in Simbabwe, eben erst gezeigt. Zufall war das aber nicht.
Diverse Veranstalter bieten Reisen für solche Kunden an, bei denen alles inklusive ist: Flug, Unterbringung und todgeweihtes Tier. Über die Preislisten wird dabei kein Geheimnis gemacht – im Gegenteil. Die Preise pro Tierkopf sind hier fein säuberlich aufgelistet.
Wir haben das Beuteschema betuchter Grosswildjäger anhand dieser Listen ins Visier genommen. Dabei wird klar: Wer genug Dollar auf den Tisch legt, kann sich in armen Staaten anscheinend fast alles erlauben.
Bei diesem Anbieter luxuriöser Grosswildjagden in Simbabwe bekommst du für knapp 50'000 Dollar ein Rundum-sorglos-Paket für zehn Tage. Der Veranstalter kümmert sich um die Abschusslizenz und die Gebühr, die bei der Ausfuhr der Trophäe anfällt. Neben der Unterbringung kümmern sich die Jagd-Paten auch um Jeeps, Werkzeuge zum Abziehen der Tiere und Einheimische, die das Wild für den Kunden treiben. Dazu passt, dass Getränke – explizit werden Wein und Bier genannt – all inclusive sind.
Dasselbe Angebot wie oben gibt es auch für Elefanten. Es beinhaltet jedoch nur einen Stosszahn mit 15 bis 25 Kilogramm Gewicht. Sprich: Wenn man zwei Trophäen des Dickhäuters zu Hause haben will, werden 41'000 Dollar fällig. Wer das Tier in Simbabwe bloss töten, aber nichts davon mitnehmen will, bekommt 10'000 Dollar erstattet. Dieses unmoralische Angebot ist offenbar für Kunden gedacht, die aus Ländern mit einem Importverbot für Elfenbein kommen.
Nicht nur Löwen, sondern auch Leoparden stehen in Simbabwe auf der Abschussliste. Hier dauert die Jagdreise nicht 10, sondern 14 Tage. Wer ausschliesslich aus Lust tötet und die leblose Grosskatze unversehrt lässt, bekommt 4'500 Dollar retour.
Diese Safari dauert eine Woche und beinhaltet neben der Jagdlizenz die Gebühr für die Ausfuhr einer Büffel-Trophäe. Wer mehr Tiere tötet, zahlt drauf, aber zumindest nicht mit seinem Leben. Im Gegensatz zu den Büffeln.
So viel zur Grosswild-Jagd, die auf Englisch bezeichnenderweise «Big-game hunting» heisst, in Simbabwe. Es muss aber auch nicht diese Luxusvariante sein: Todes-Touristen reisen auch gerne in Länder wie Tansania oder Namibia, um ihrem Halali-Hobby zu frönen.
Was der Abschuss kleinerer Tiere in Namibia kostet, kannst du in der Bildstrecke nachlesen: Wie wenig Wert einige dieser Leben haben, macht nachdenklich – und wütend.
Die jagt und tötet auch Tiere. Auch solche die vom Aussterben bedroht sind.
Zum Vergnügen.
Es sind nicht nur alte reiche Männer die so pervers und krank sind.