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Türkei

Polizei rückt vor Türken-Demo mit massivem Aufgebot an

epa05449964 Supporters and protestors wave Turkish flags at the start of a pro-Erdogan rally in Cologne, Germany, 31 July 2016. Extra police have been deployed to Cologne where tens of thousands of pr ...
Wasserwerfer und Demonstranten: Der 31. Juli in Köln.
Bild: EPA/DPA

Keine Gewalt in Köln: Türken-Demo endet friedlich, deutlich weniger Teilnehmer als erwartet

31.07.2016, 14:2831.07.2016, 19:05
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Zehntausende Demonstranten und fünf Kundgebungen gleichzeitig: Köln war an diesem Sonntag im Ausnahmezustand. 2700 Polizisten waren im Einsatz, acht Wasserwerfer standen bereit. Aber es blieb ruhig. Nur vom Kölner Heumarkt meldete die Polizei einen Zwischenfall: Rund 80 rechtsnationale Türken und mehr als hundert kurdische Teilnehmer waren dort aufeinander losgegangen. Polizisten konnten beide Lager trennen.

Bis zu 50'000 Menschen hatten die Veranstalter der Pro-Erdogan-Demonstration in Köln-Deutz erwartet. Es kamen deutlich weniger – auch zu den Gegenveranstaltungen. 20'000 Erdogan-Anhänger zählte die Polizei an der Deutzer Werft, 250 Rechtsextreme und noch mal so viele Linksextreme vor dem Hauptbahnhof.

German riot police stand in front of protesters against Turkish President Tayyip Erdogan during a pro-government protest in Cologne, Germany July 31, 2016. REUTERS/Vincent Kessler
Anhänger der «Pro NRW» im Januar 2015.Bild: VINCENT KESSLER/REUTERS

Die Demonstration der Rechten wurde von der Polizei aufgelöst, weil sich gewaltbereite Hooligans entgegen der Absprache zu einem Marsch bereitgemacht haben sollen. Der ursprünglich angemeldete Demonstrationszug sollte direkt an der türkischen Kundgebung vorbeiführen, war aber nach einem Gespräch mit der Polizei abgesagt worden.

Die Demonstration der Rechten wurde von der Polizei aufgelöst, weil sich gewaltbereite Hooligans entgegen der Absprache zu einem Marsch bereitgemacht haben sollen. Der ursprünglich angemeldete Demonstrationszug sollte direkt an der türkischen Kundgebung vorbeiführen, war aber nach einem Gespräch mit der Polizei abgesagt worden.

Die Kundgebung der Erdogan-Anhänger begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des gescheiterten Militärputsches vor zwei Wochen in der Türkei und die Opfer der jüngsten Terroranschläge in Frankreich und Deutschland. Danach wurde die deutsche und die türkische Nationalhymne gesungen und eine Erklärung verlesen: Man versammle sich, um für «Rechtsstaatlichkeit, Einheit, Frieden und Unabhängigkeit einzustehen». «Alle Staaten, Organisationen, Parteien und (...) Politiker der Welt» wurden aufgefordert, «solidarisch zum türkischen Volk» und der Regierung in Ankara zu stehen.

Eine von den Veranstaltern geplante Zuschaltung von ausländischen Rednern wie dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan per Videoleinwand war verboten worden. Das Bundesverfassungsgericht hatte am Samstagabend einen Antrag, dies doch zuzulassen, aus formalen Gründen abgewiesen.

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Bild: EPA/DPA

Die türkische Regierung kritisierte die Entscheidung. Das Verbot verstosse gegen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit und sei «inakzeptabel», sagte Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin. Ankara hoffe auf eine «zufriedenstellende Erklärung» der deutschen Behörden. Man frage sich, was der «wahre Grund» dafür sei, dass sie eine Ansprache Erdogans verhinderten, so Kalin. Zudem sei inakzeptabel, dass die deutschen Behörden Demonstrationen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zuliessen. (aeg/vet/dpa)

Militärputsch in der Türkei – die Bilder

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Militärputsch in der Türkei
Die Türkei stellt nach dem vereitelten Militärputsch die Gefangenen zur Schau: Der Nachrichtensender CNN veröffentlichte diese Bilder von halbnackten Verhafteten, wie sie offenbar in einem Lagerraum gefesselt gehalten werden. (Quelle: CNN)
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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äti
31.07.2016 16:26registriert Februar 2016
Diese Demo der Türken, finde ich, ist eine totale Frechheit und Arroganz gegenüber Deutschland. Für einen Diktator zu demonstrieren ist überflüssig! Für noch mehr Erdogan und mögl. Massenverurteilungen / hinrichtungen ist die Türkei selbst der beste Ort. Sämtliche Kosten sind von der Organisatorin zu übernehmen.
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demokrit
31.07.2016 14:58registriert Oktober 2015
Der Schweizer Ableger drückt sich weniger harmonisch aus:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Erdogan-Partei-hetzt-in-der-Schweiz-gegen-Kritiker-23813651

Demonstrationsrechte also auch für Volksverhetzer und zur Verehrung von Diktatoren mit Säuberungsphantasien: Völlig fahrlässig, dass das bewilligt wurde. Aber es zeigt immerhin die Verlogenheit von Merkels "Wir schaffen das"-Politik gut auf. Das rote Flaggenmeer illustriert nämlich, wie das Land nicht einmal dazu fähig war, die Nachfahren von in den 60ern (!) zugewanderten Türken zu integrieren.
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demokrit
31.07.2016 17:04registriert Oktober 2015
Mittlerweile wurde gar die Todesstrafe gefordert: "Die Menge skandiert: „Wir wollen die Todesstrafe!“ Die Redner auf der Bühne versuchen das Volk zu beruhigen. Die Putschisten würden schon nach den Vorgaben des Rechtsstaats bestraft werden." - Einfach beschämend, was derzeit in unserem nördlichen Nachbarland und auch von unseren Politikern im Rahmen der guten Wirtschaftsbeziehungen alles geduldet wird.
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