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Türkei

Ultranationalist Ogan stellt sich hinter Erdogan

In this photo released by Turkish Presidency, Turkish President and People's Alliance's presidential candidate Recep Tayyip Erdogan, right, shakes hands with Sinan Ogan, former presidential  ...
Die Entscheidung Ogans pro Erdogan: Gut möglich, dass die türkischen Wahlen damit entschieden sind. Bild: keystone

Ultranationalist Ogan stellt sich hinter Erdogan – Chancen der Opposition sinken

Sinan Ogan ruft seine Wählerinnen und Wähler auf, im zweiten Wahlgang der türkischen Wahlen für Amtsinhaber Erdogan zu stimmen. Die Chancen von Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu sinken damit klar.
23.05.2023, 05:5023.05.2023, 06:06
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Mit Spannung war die Entscheidung des ultranationalistisch politisierenden Drittplatzierten im ersten Wahlgang erwartet worden. Sowohl eine Wahlempfehlung für Erdogan als auch für Kilicadaroglu schien möglich, auch wenn Ogan in seinen Positionen Erdogan stets näher galt.

Bereits während der Wahl vom 14. Mai zeichnete sich ab, dass Sinan Ogan bei einem allfälligen zweiten Wahlgang bei den türkischen Präsidentschaftswahlen eine entscheidende Rolle einnehmen könnte.

Da Ogan am Ende über fünf Prozent der Stimmen holte, wurde ihm die Rolle des Königsmachers zugeschrieben – sollte sich der Nationalist hinter Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu stellen, hätte dieser im zweiten Wahlgang eine realistische Chance, Erdogan das Amt streitig zu machen.

Sollte sich Ogan allerdings für den amtierenden Präsidenten aussprechen, wäre eine Wiederwahl Erdogans kaum zu verhindern – genau dies ist nun geschehen. Ogan erklärte im türkischen Fernsehen, es sei wichtig, dass der nächste türkische Präsident derselben politischen Allianz angehöre, welche die Mehrheit im Parlament gewonnen habe. Er hält zudem das Oppositionsbündnis für zu wenig schlagkräftig und vielversprechend, um die Türkei in die Zukunft zu führen.

Ogan hatte in den Tagen vor seiner Entscheidung versucht, von beiden Lagern Zugeständnisse in Richtung seiner Politik zu erhalten. Erdogan, aus einer Position der Stärke nach dem Ergebnis des ersten Wahlgangs, wies die Forderungen zurück. Kilicdaroglu versuchte mit radikaleren Position bezüglich Migration die Wähler von Ogan anzusprechen. Auch Friedensgespräche mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK schloss er aus, um sich beim Publikum Ogans beliebt zu machen. Zumindest Ogan selbst konnte er damit offensichtlich nicht überzeugen. (con)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
23.05.2023 06:02registriert Oktober 2018
Traurig, traurig…

Eine Mehrheit der Türken hat offensichtlich nix gelernt…
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Shinobi
23.05.2023 05:57registriert November 2016
Wir können nur fantasieren welche fetten Zugeständnisse, Geschenke und Schmiergelder Ogan von Erdogan hinter den Kulissen ehalten hat. Politik ist ein Spiel. Es geht um Reichtum und Macht. Nicht um das Volk. Game of Thrones all over.
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Gluehwuermchen
23.05.2023 06:02registriert Dezember 2021
„Ogan stellt sich hinter Erdogan“ - so offensichtlich „Erd-Ogan“

Sorry, der musste einfach sein.
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