International
Türkei

PKK-Chef bekräftigt Aufruf für Frieden

epa11928169 A handout photo made available by the Peoples' Equality and Democracy Party (DEM) shows delegation members of the Turkish pro-Kurdish Peoples' Equality and Democracy Party (DEM), ...
Abdullah Öcalan (M.) mit Vertretern der Dem-Partei: Am 27. Februar 2025 löste er die PKK auf.Bild: keystone

Erste Videobotschaft nach 26 Jahren: PKK-Chef bekräftigt Aufruf für Frieden

09.07.2025, 11:2209.07.2025, 15:04
Mehr «International»

Der inhaftierte Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, hat sich nach 26 Jahren das erste Mal in einer Videobotschaft an seine Anhänger gewandt.

Darin bekräftigte er, dass er nach einem jahrzehntelangen blutigen Konflikt mit dem türkischen Staat hinter seinem Aufruf für Frieden stehe.

Der Befreiungskampf der PKK, der unter anderem zum Ziel hatte, einen eigenen kurdischen Nationalstaat zu errichten, sei beendet worden, sagte Öcalan in einem Video, das von dem PKK-nahen Medium ANF verbreitet wurde. Mit Blick auf die Kurden sagte er: «Ihre Existenz wurde anerkannt, somit ist das Hauptziel erreicht.» Die Aufnahme ist auf den 19. Juni datiert.

PKK will am Freitag Waffen niederlegen

Öcalan (75) sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft. Die PKK, die in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet wird, hatte im Mai ihre Auflösung angekündigt und war damit einem Aufruf Öcalans von Februar gefolgt.

Am Freitag solle die Waffenniederlegung im Nordirak beginnen, sagte die Sprecherin der prokurdischen Partei Dem, Aysegül Dogan. Es sei ein erster klarer Schritt im Friedensprozess und ein «historischer Moment». Die Dem-Partei ist Vermittlerin zwischen der PKK und der türkischen Regierung.

Medienberichten zufolge soll zunächst symbolisch eine kleine Gruppe von den schätzungsweise Tausenden Kämpfern die Waffen abgeben. Das Hauptquartier der PKK liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen.

Öcalan sagte weiter, es verlange nun nach konkreten Schritten. Er forderte seine Kämpfer erneut dazu auf, die Waffen freiwillig niederzulegen, zudem müsse der Friedensprozess von einer Kommission im türkischen Parlament begleitet werden.

Kurdish residents hold flags showing Abdullah Ocalan as they attend a gathering to see live a Pro-Kurdish Peoples' Equality and Democracy Party, or DEM, delegation members releasing an statement  ...
Öcalan gründete 1978 die PKK. Bild: keystone

Unklar ist bislang, ob die Kurden Zugeständnisse erhalten haben. Die prokurdische Partei Dem, Vermittlerin zwischen der PKK und der türkischen Regierung, fordert für einen nachhaltigen Friedensprozess eine Demokratisierung und mehr Rechte für Kurden, die rund 20 Prozent der Bevölkerung in der Türkei ausmachen.

Die PKK ist 1978 von Öcalan in der Türkei gegründet worden – hauptsächlich als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden in dem Land. Seit den 1980er Jahren kämpft sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In dem Konflikt sind Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Türkei startet Offensive gegen Kurden in Syrien
1 / 20
Türkei startet Offensive gegen Kurden in Syrien
Von der Türkei unterstützte syrische Milizionäre auf ihrem Weg nach Tal Abyad, Syrien.
quelle: ap / lefteris pitarakis
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Erdogan ohrfeigt einen Jungen – Szene wird heiss diskutiert
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Parmelin in Washington – um neues Angebot im Zollstreit zu unterbreiten
Bundesrat Guy Parmelin ist nach Washington gereist. Er will den USA ein neues Angebot der Landesregierung im Zollstreit machen. Noch am Freitag sollen Gespräche auf Ministerebene stattfinden. Ein Treffen des Schweizer Wirtschaftsministers mit US-Handelsminister Howard Lutnick hat dieser in den Medien bestätigt.
«Wir haben ein optimiertes Angebot an die USA ausgearbeitet», antwortete zuvor Bundesratskollege Ignazio Cassis auf die Frage eines Journalisten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei einem Anlass in Graubünden. Parmelin führe in den USA Gespräche über dieses Angebot. Die Reise des Wirtschaftsministers sei Teil der zweiten Verhandlungsrunde in der Zollfrage.
Zur Story