Einen Monat lang hielten russische Soldaten den Kiewer Vorort Butscha besetzt. Während sie in und um Kiew zurückgeschlagen wurden, liessen die Soldaten ihren Frust an der dortigen Zivilbevölkerung aus. Die Berichte diverser Augenzeugen scheinen die ersten üblen Bilder aus der Ukraine zu bestätigen.
Zivilisten wurden auf offener Strasse, beim Brot holen oder bei Spaziergängen aus fahrenden Autos heraus erschossen, wie eine New-York-Times-Journalistin nach ihren Recherchen vor Ort schreibt. «Butscha ist eine Landschaft des Schreckens», resümiert sie.
In einem Fall sprach sie mit einem pensionierten Ingenieur. Als er nach dem Abzug der russischen Soldaten zurückkehrte, war sein Haus geplündert. Nur leere Bierdosen blieben zurück. Im Keller fand er die Leiche einer Frau – gekleidet lediglich in einen Pelzmantel. Mehrere gebrauchte Kondome lassen vermuten, dass sie mehrere Tage missbraucht und anschliessend exekutiert worden war.
In einem weiteren schrecklichen Missbrauchsfall sollen mehrere Frauen 25 Tage lang in einem Keller festgehalten worden sein. Neun von ihnen seien nun schwanger, wie eine ukrainische Menschenrechtsbeobachterin vor Ort berichtet.
In manchen Fällen seien die Zivilisten direkt von Soldaten gewarnt und bei ihrer Flucht aus Butscha unterstützt worden. Ein Mann erzählt, wie ihn ein russischer Kommandant daran hinderte, sein Haus zu verlassen. «Unser Befehl lautet, euch zu erschiessen», soll er gesagt haben.
Als ukrainische Truppen in einer Gegenoffensive die russischen Soldaten aus Butscha trieben, wurden kurzerhand alle Verhafteten erschossen, so die Ermittler vor Ort. Die Bilder der dutzenden, teilweise gefesselten Leichen auf den Strassen Butschas gingen um die Welt. Butschas Bürgermeister Anatoliy Fedoruk spricht mittlerweile von über 400 getöteten Zivilisten.
Der russische Aussenminister Sergei Lawrow bestreitet weiterhin jegliche Beteiligung russischer Truppen am Massenmord an den Zivilisten in Butscha. Bei einer ausserordentlichen Sitzung des UN-Sicherheitsrates bestand er darauf, dass die Bilder aus Butscha erst eine Woche nach dem Abzug russischer Truppen erschienen. Er bezichtigt die ukrainische Regierung, Bilder von Kriegsverbrechen inszeniert zu haben.
Mittlerweile zeigen aber Satellitenbilder, wie sich Leichen auf den Strassen bereits vor dem russischen Abzug am 30. März zu häufen begannen. Mehrere russische Aussagen zu Butscha konnten mittlerweile widerlegt werden.
Die Ukraine hingegen behandelt das Gebiet nun als Tatort. Die örtlichen Polizeibehörden sammeln jetzt Beweismaterial. Der ukrainische Aussenminister hat auch internationale Organisationen dazu aufgefordert, sich vor Ort ein Bild zu machen.
Dem Ruf sind mehrere Journalistenteams, NGOs und sogar Politiker gefolgt. Nach einem Besuch in Butscha sprach EU-Präsidentin Ursula von der Leyen vom «brutalen Gesicht von Putins Armee.» Die UNO hat mittlerweile zu einer unabhängigen Untersuchung aufgerufen. Doch der Weg zu einer Verurteilung ist lange. (leo)
Da braucht keiner mehr mit dem Stolz Russlands zu kommen.
International haben sie ihren Ruf als Mörderbande und Frauenschander weg.
Da die ms nicht der Fall ist, geben sie die Taten quasi zu. Dies gilt auch für alle Beweise die sie für ihren Angriff anführten, ohne auch nur einen vorweisen zu können.
Deshalb ist es wichtig, die Verbrechen unabhängig zu dokumentieren und verifizieren, um den Tätern den Strick zu drehen.
Aber erst muss der Wahnsinn stoppen.