In Europa stehen praktisch alle Länder deutlich hinter der Ukraine. Einzig Belarus hat sich klar auf die Seite der Russen geschlagen. Serbien sowie Bosnien und Herzegowina gelten gemäss der Economist Intelligence Unit (EIU) als neutral.
Weltweit stehen 131 Länder der Ukraine bei, wie das Beratungs- und Forschungsunternehmen EIU kürzlich publizierte. Für diese Auswertung hat die Firma die Handlungen der Regierungen seit Kriegsbeginn sowie historische Verbindungen unter den Ländern untersucht und die Welt in drei Hauptkategorien unterteilt:
So sieht diese Weltkarte aus:
Am 3. März verurteilten 141 Länder in der UN-Vollversammlung den Angriff Russlands auf die Ukraine. Sie forderten das Riesenreich auf, die Aggression gegen die Ukraine zu beenden. Trotzdem zählt die EIU nur auf 131 Nationen, welche die Ukraine unterstützen. Grund dafür ist gemäss eigener Aussage die Berücksichtigung von weiteren Kriterien:
So werden beispielsweise Brasilien oder der Oman als neutral eingestuft, obwohl sie an der UNO-Vollversammlung gegen Russland stimmten, Afghanistan und Myanmar gelten gar als «pro Russland», obwohl auch sie das Verhalten Russlands in der UNO verurteilten.
Interessant ist: Die Länder, welche zur Ukraine halten, sorgen für rund 70 Prozent des weltweiten Bruttoinlandprodukts und sind vornehmlich in Europa und Amerika angesiedelt.
In Hinblick auf die Bevölkerungsgrösse, machen die Einwohner der 131 Länder, die die Ukraine unterstützen, nur 36 Prozent der Weltbevölkerung aus. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zwei Drittel der Menschheit in einer Nation leben, deren Regierungen den Angriffskrieg Russlands zumindest nicht verurteilen.
Natürlich: China und Indien machen dabei alleine schon den Löwenanteil aus. Beide Staaten enthielten sich bei der UNO-Abstimmung einer Entscheidung. China zählt gar zu den (zumindest leicht) unterstützenden Ländern Russlands. Aber auch Pakistan (rund 220 Millionen) oder Äthiopien (rund 115 Millionen) sind bevölkerungsreiche Nationen, welche eher zu Putin stehen.
Indien stuft die EIU als neutral ein. Zwar bezieht Indien seit Kriegsbeginn mehr Öl aus Russland als vorher. Allerdings dürften die Einkäufe Indiens nur einen kleinen Teil von Russlands Ölreserven ausmachen, da der Transport aus den Golfstaaten Indien insgesamt billiger kommt.
Gerade in Indien ist es aber zu kurz gegriffen, davon auszugehen, dass nur die Regierung hinter den Aktionen Russlands stünde: In einer Umfrage Mitte März hiessen 40 Prozent der Teilnehmer die Invasion gut.
Anfang März stimmten nur fünf Nationen für den UNO-Beschluss: Belarus, Nordkorea, Eritrea, Syrien und Russland.
In der Analyse von EIU gelten hingegen weltweit acht Länder als Unterstützer des Kriegstreibers: Belarus, Nordkorea, Eritrea, Syrien, Myanmar, Venezuela, Kuba und Nicaragua.
Belarus und Nordkorea sind seit Jahren enge Verbündete Russlands, Venezuela, Kuba und Nicaragua stehen bedingungslos hinter Putin, Syrien profitierte im Bürgerkrieg, Myanmars Militärjunta zählt auf Russland, Eritrea hofft auf eine Partnerschaft mit Russland. Das Land gilt als «Nordkorea» Afrikas und wird von vielen westlichen Nationen sanktioniert. Noch im Februar soll sich der eritreische Präsident Isaias Afwerki auch deshalb mit russischen Vertretern getroffen haben.
In der CH sind wohl auch ca. 30% (SVP-Wähler) Putinversteher... auch wenn sie nicht so genannt werden wollen.