Es war eine persönliche, und auch eine emotionale Reise für den US-Präsidenten: Da seine Familie irische Wurzeln hat, ging es für Joe Biden bei seinem dreitägigen Aufenthalt in Irland auch um persönliche Begegnungen und eine Spurensuche zu seiner Familiengeschichte.
Ein Moment war dabei offenbar besonders emotional für den 80-Jährigen: Er brach in Tränen aus, als er am Freitag in County Mayo im Nordwesten des Landes auf den Geistlichen traf, der seinem Sohn Beau kurz vor dessen Tod begleitete. Das berichten mehrere britische Medien übereinstimmend. Joseph Robinette «Beau» Biden starb 2015 an einem Gehirntumor.
Die Begegnung kam den Berichten zufolge spontan zustande: Demnach ist der ehemalige Militärgeistliche Frank O'Grady für die Arbeit in den Wallfahrtsort Knock in County Mayo gezogen. Ein Besuch der Wallfahrtskirche «Knock Shrine» stand auch für Biden auf dem Programm – für gläubige Katholiken ist sie ein wichtiger Ort, da dort Maria, die Mutter Jesu, erschienen sein soll. Dort kam es zu der Begegnung.
«Er wusste nicht, dass ich hier arbeite», sagte O'Grady später dem Sender Sky News. «Als ich ihn also sah, war er etwas aufgeregt. Das letzte Mal sahen wir uns, als sein Sohn vor acht Jahren sehr krank war. Es fiel ihm alles wieder ein.»
Danach besuchte Biden ein Hospiz im nahegelegenen Castlebar, wo er 2017 den ersten Spatenstich gesetzt hatte. Eine Gedenktafel am Eingang der Einrichtung ist Beau Biden gewidmet.
Der Tod seines Sohnes, der Generalstaatsanwalt von Delaware war, hat Biden tief getroffen. Am Donnerstag erklärte er vor dem irischen Parlament, dass er nach dem Tod seines Sohnes nicht beabsichtigt habe, 2020 für das Präsidentenamt zu kandidieren.
«Wissen Sie, ich hatte nicht geplant, 2020 erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. Mein Sohn Beau, der gerade an einem Glioblastom im 4. Stadium gestorben war, ein Jahr, nachdem er aus dem Irak zurückgekommen war ... Er war der Generalstaatsanwalt von Delaware», zitiert die BBC aus Bidens Rede. «Eigentlich sollte er derjenige sein, der hier steht und diese Rede zu Ihnen hält», sagte er.
Auf seiner Irland-Reise wurde der US-Präsident von seinem Sohn Hunter und seiner Schwester Valerie begleitet.
Verwendete Quellen: