Aus dem von Scherzbolden im Internet ausgerufenen Sturm auf das US-Sperrgebiet Area 51 ist nichts geworden. Etwa 40 Menschen versammelten sich laut Behörden an der Anlage in Nevada. Nach Warnungen der Polizei gingen sind demnach am Morgen aber friedlich auseinander.
Zuvor war laut dem Büro des Bezirkssheriffs von Nye in Nevada am Freitag ein Mann verhaftet worden, weil er in der Öffentlichkeit Wasser gelassen hatte. Auch eine zweite Person wurde festgenommen. Ein AP-Fotograf beobachtete, wie eine Frau versuchte, unter dem Tor hindurchzukommen. Sie wurde abgeführt.
Die Versammlung ging auf einen Scherzaufruf auf dem sozialen Netzwerk Facebook zurück, wonach massenweise Menschen auf das einst streng geheime Testgelände aus dem Kalten Krieg kommen sollen. «Sie können uns nicht alle stoppen», hiess es darin. «Lasst uns diese Aliens ansehen.» Hunderttausende interessierten sich für den Anlass, 2,1 Millionen Facebook-Nutzer sagten zu.
troll on fb: let’s go to area 51 and free the aliens lol
— mel (@elith3a) September 20, 2019
america: ayee lit lit let’s raid that alien booty 👽 🔥
rest of the world: haha the US is so funny pretending like their actually gonna do it haha classic america!
america: #Area51storm pic.twitter.com/4fJFwZHbTv
E.T. Phone home... #AlienStock #area51 #StormArea51 pic.twitter.com/cunGWl13hi
— Mick Akers (@mickakers) September 20, 2019
Die US-Regierung hatte die Existenz der Militäranlage erst 2013 eingeräumt. Die Geheimniskrämerei befeuert Verschwörungstheorien zu unbekannten Flugobjekten und angeblichen Ausserirdischen in der Area 51.
Hundreds show up at #Area51 gate around 3am. One woman in her 20s tried to cross, but was detained. @News3LV #StormArea51 pic.twitter.com/RSCsESeKz6
— Gerard Ramalho (@GerardNews3LV) 20 September 2019
Wer versuche, den Stützpunkt Nellis zu betreten, werde festgenommen, hatte die Luftwaffe gewarnt. Die Wüstengegend sei sehr abgelegen. Dort gebe es nur wenig Wasser, Lebensmittel, Benzin oder Spitäler. Vor einer Woche waren zwei Niederländer in dem Gebiet festgenommen worden, die eine Drohne und Kamera-Ausrüstung dabei hatten.
Umliegende Wüstenorte haben aus den Gerüchten rund um den geplanten Sturm auf die Militärbasis ein Geschäft gemacht.
😂 I'm done 😂😂😂 The way he runs past the camera is too good 😂🤣😂 #Area51storm #Area51 pic.twitter.com/7C7kkymA1a
— PixelSoloQ 🚀 (@PixelSoloQ) 20 September 2019
Das Dörfchen am «Extraterrestrischen Highway» ist im Grunde genommen bloss eine Wohnwagensiedlung. Einwohnerzahl: herzige 100. Es ist der nächstgelegene zivile Wohnplatz ausserhalb von Area 51.
People are already showing up to the Little A’Le’Inn in Rachel ahead of the kickoff of Alienstock tomorrow. #Area51 #StormArea51 pic.twitter.com/BwEnEUTAQK
— Mick Akers (@mickakers) September 19, 2019
Hier hatten sich bereits am Donnerstag einige Leute für das Musikfestival Alienstock eingefunden, welches von dem Restaurant und Motel Little A’Le’Inn organisiert wird. Das Alienstock soll bis am Sonntag andauern. Aber wie viele Besucher tatsächlich auftauchen, weiss man nicht.
Connie West, die Besitzerin des A’Le’Inn, sagte am Donnerstag: «Es findet statt. Wir haben schon Leute von der ganzen Welt hier.» Es sind anscheinend sogar freiwillige Helfer von Polen, Schottland und Australien angereist.
«Wir bereiten uns aufs Schlimmste vor», sagte Joerg Arnu, ein Einwohner von Rachel. Die Behörden des Bezirks haben im Budget bereits 250’000 Dollar für Notfallmassnahmen freigeschaufelt, sagte Varlin Higbee, ein Beamter des Lincoln County. Und weiter: «Wir haben uns auf 30’000 bis 40’000 Besucher vorbereitet.»
Tomorrow’s the day. Godspeed you majestic warriors. #Area51 #Area51storm pic.twitter.com/2cpIE7F8Bq
— Joe Procita (@joeprocita) September 19, 2019
Im weiter östlich gelegenen Hiko befindet sich der Souvenir-Laden «Alien Research Center». George Harris, der Besitzer des Ladens freut sich über die internationale Aufmerksamkeit und errichtete bei seinem Laden kurzerhand das «Storm Area 51 Basecamp».
Laut seinen Aussagen hat sich Harris auf 15’000 Besucher eingestellt. Es habe genügend Verpflegungsmöglichkeiten, sanitäre Anlagen, Wasser und eine Abfallentsorgung.
Harris hat auf seinem Gelände sogar das Tor zur Area 51 nachgebildet. «Es ist genau dasselbe. Wir wollen einfach, dass die Leute in Sicherheit sind. Solange sie nicht in die Wüste gehen und das Ökosystem zerstören, werden alle eine gute Zeit haben.»
People who say they're going to raid #Area51 vs. people who actually show up pic.twitter.com/4DICvLJ5Ya
— The Daily Show (@TheDailyShow) September 19, 2019
(jaw/cma/aeg/sda/ap)