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USA

Chicago wehrt sich vor Militäreinsatz und will Zusammenarbeit verweigern

Chicago Mayor Brandon Johnson speaks during a news conference at River Point Park, Monday, Aug. 25, 2025, in Chicago. (AP Photo/Nam Y. Huh)
Brandon Johnson
Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson fordert Trump auf, auf einen Militäreinsatz in seiner Stadt zu verzichten.Bild: keystone

Chicago wehrt sich vor Militäreinsatz – und will Zusammenarbeit verweigern

Der Bürgermeister von Chicago, Brandon Johnson, warnt vor einem militarisierten Eingreifen der Regierung von US-Präsident Donald Trump in der Millionenstadt.
31.08.2025, 06:5931.08.2025, 06:59

Mit Blick auf den Einsatz der Nationalgarde in der Hauptstadt Washington sagte der Demokrat Johnson:

«Wir wollen keine Panzer auf unseren Strassen sehen.»

Es könnte auf Trumps Befehl hin verstärkte Kontrollen von Aufenthaltstiteln geben, warnte er.

«Möglicherweise werden auch Truppen der Nationalgarde eingesetzt. Möglicherweise werden sogar aktive Militärangehörige und bewaffnete Fahrzeuge auf unseren Strassen zu sehen sein.»

Der Bürgermeister unterzeichnete daher ein Dekret, mit dem alle Abteilungen der Stadtverwaltung angewiesen werden, die Einwohner vor Massnahmen der Bundesregierung zu schützen. Die Polizei soll demnach bei Patrouillen nicht mit dem Militär zusammenarbeiten.

Steht Trump-Eingreifen kurz bevor?

Chicagos Bürgermeister sagte bei der Unterzeichnung der Verordnung am Samstag auch, man habe glaubwürdige Berichte erhalten, dass man nur noch Tage und nicht Wochen Zeit habe, bevor Städte mit militärischen Aktivitäten der Trump-Regierung konfrontiert werden könnten. Er forderte den Republikaner Trump zu einem Kurswechsel auf.

Der Präsident hat erkennen lassen, dass Chicago die nächste Stadt sein könnte, in der man aus seiner Sicht Ordnung schaffen müsste. Seiner Ansicht nach ist die Kriminalität dort ausser Kontrolle geraten, was die Stadt bestreitet.

In Washington hatte Trump vor Wochen die Nationalgarde aktiviert und die Polizei unter Bundeskontrolle gestellt. Der Präsident bezeichnete Washington als «Rattenloch». Unabhängig davon gibt es an manchen Orten der Stadt Razzien gegen Migranten. Trump will die seiner Meinung nach ausufernde Kriminalität bekämpfen. Statistiken widersprechen seiner Analyse. (sda/dpa)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SkoOct
31.08.2025 07:33registriert Mai 2025
Trump will Chicago militärisch behandeln und das obwohl die Stadt den Rückgang der Gewalt belegt. Das ist kein Krisenmanagement, sondern Machtergreifung! Demokratie lebt nicht von Uniformen, sondern von Respekt und Rechtsstaat.
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Kei Luscht
31.08.2025 08:15registriert Dezember 2015
Trump wählt gezielt demokratische Hochburgen aus, um potentielle Wähler einzuschüchtern. Das nichts, aber gar nichts, mit Sicherheit oder Schutz der Bevölkerung zu tun. Sonst würde er nämlich nach Memphis, St. Louis, Detroit oder Baltimore gehen.
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Händlmair
31.08.2025 08:44registriert Oktober 2017
In kürze wird Trump, wie Erdogan in der Türkei der die erstarkte Opposition verhaften lässt, anfangen Bürgermeister von demokratischen Städten mit fadenscheinigen Gründen verhaften lassen. Hier geht es nicht um Sicherheit, sondern um eine geplante Vorbereitung auf die Midterms 2026. Wahlmanipulation von der übelsten Sorte ist das.
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