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Mueller-Report: Nancy Pelosi bezichtigt US-Justizminister Barr der Lüge

Streit eskaliert: Nancy Pelosi bezichtigt US-Justizminister Barr der Lüge

03.05.2019, 02:2003.05.2019, 05:32
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In den USA eskaliert der Streit zwischen Demokraten und Republikanern um den Bericht von Russland-Sonderermittler Robert Mueller. Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, warf Justizminister Bill Barr vor, den Kongress belogen zu haben.

Nancy Pelosi attackiert William Barr.
Nancy Pelosi attackiert William Barr.Bild: keystone/watson

Dies sei eine Straftat, sagte Pelosi am Donnerstag. Sie bezog sich mit ihren Äusserungen auf eine Anhörung Barrs am 10. April im US-Senat. Der Justizminister hatte im März den Bericht über die Russland-Affäre um Präsident Donald Trump erhalten und dem Kongress zwei Tage später eine vierseitige Zusammenfassung übermittelt.

Der Sonderermittler hatte in seiner fast zweijährigen Untersuchung zwar keine hinreichenden Belege für eine Verschwörung des Trump-Teams mit Russland während des Wahlkampfs 2016 gefunden. Vom Verdacht der Justizbehinderung aber entlastete er den Präsidenten ausdrücklich nicht. Barr schlussfolgerte dennoch, dass es keine ausreichenden Belege für eine strafbare Justizbehinderung gebe.

Am 10. April fragte der demokratische US-Senator Chris Van Hollen den Justizminister in einer öffentlichen Anhörung, ob Mueller seine Schlussfolgerungen teile. Barr sagte, er wisse das nicht. Der Sonderermittler hatte sich beim Justizminister aber schon in einem Brief vom 27. März über dessen Darstellung seiner Ermittlungsergebnisse beklagt. Der Brief wurde diese Woche bekannt.

Das Justizministerium wies Pelosis Vorwurf, Barr habe gelogen, am Donnerstag entschieden zurück. Die Anschuldigung entbehre jeglicher Grundlage und sei «verantwortungslos».

Der Justizminister war am Donnerstag einer Anhörung im Justizausschuss des Repräsentantenhauses ferngeblieben – ein weiteres Symbol der eskalierenden Kraftprobe zwischen Demokraten und Trumps Republikanern. Das von den oppositionellen Demokraten beherrschte Gremium tagte dennoch, Barrs Platz blieb leer. (sda/afp)

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46 Kommentare
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Töfflifahrer
03.05.2019 06:49registriert August 2015
Das gefährliche ist, dass die Regierung behaupten kann was sie will, die Trumpisten und restlichen Republikaner nehmen das für bare Münze. Die Wahrheit ist das was Trump sagt. Jeder Republikanische Politiker der seinen Posten behalten will, muss zumindest so tun als ob, denn sonst wird er abgesägt.
Das gleicht eher einer Sekte.
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Kong
03.05.2019 06:20registriert Juli 2017
Ich beneide den Regisseur nicht, der die Story von Trump in einen Film quetschen muss. Das ist Stoff für eine Serie die noch GZSZ toppen würde!
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Bruno S.1988
03.05.2019 08:56registriert Juli 2016
Solch eine freche und dumme Strategie kann wirklich nur einer wie Trump verfolgen..."Sobald der Bericht draussen ist, machen wir unsere eigene Zusammenfassung, verbieten die Veröffentlichung des kompletten Berichts und behaupten einfach dass alles in Ordnung ist und verkaufen es als voll umfänglicher Sieg für uns!".
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