International
USA

Trump hundert Tage vor US-Wahl trotz schlechter Umfragen siegesgewiss

«Schweigende Mehrheit wird am 3. November sprechen!!!» – Trump vor US-Wahl siegesgewiss

26.07.2020, 22:18
Mehr «International»

Hundert Tage vor der Wahl in den USA hat sich US-Präsident Donald Trump trotz schlechter Umfragewerte siegesgewiss gezeigt. Der Republikaner schrieb am Sonntag auf Twitter, für seinen Wahlkampf gebe es derzeit sogar noch mehr Enthusiasmus als vor der Wahl 2016. Seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden gelinge es im Wahlkampf dagegen nicht, Begeisterung hervorzurufen. «Die schweigende Mehrheit wird am 3. November sprechen!!!» Falsche Umfragen und «Fake News» würden die «radikale Linke» nicht retten.

Trumps Wahlkampfteam argumentiert, dass schlechte Umfragewerte unter anderem darauf zurückzuführen sind, dass Republikaner bei Befragungen unterrepräsentiert sind. Das Team weist auch darauf hin, dass Trump bei den allermeisten Umfragen vor der Präsidentschaftswahl 2016 hinter seiner Kontrahentin Hillary Clinton lag, dann aber gewann. Nach Ansicht von Experten ist das Rennen längst nicht ausgemacht.

Der Sender CNN veröffentlichte am Sonntag eine Umfrage, wonach Trump in drei umkämpften Bundesstaaten hinter Biden liegt: Florida, Arizona und Michigan. Alle drei Bundesstaaten hatte Trump 2016 gewonnen. In landesweiten Umfragen liegt Trump seit Wochen deutlich hinter Biden. Landesweite Befragungen haben aber wegen des komplizierten Wahlsystems in den USA sehr begrenzte Aussagekraft.

Am Ende ist eine Mehrheit von 270 Wahlleuten aus den Bundesstaaten für einen Sieg ausschlaggebend, nicht die Mehrheit der Wählerstimmen. Trump war es 2016 überraschend gelungen, die drei sogenannten Swing States Pennsylvania, Michigan und Wisconsin zu gewinnen. Swing States sind Bundesstaaten, in denen die Wählermehrheiten immer wieder wechseln. Selbst wenn er zwei davon in diesem Jahr verlöre, käme er auf ausreichend Wahlleute – vorausgesetzt, er kann alle anderen Bundesstaaten halten, in denen er sich 2016 durchgesetzt hatte.

Biden schrieb am Sonntag auf Twitter: «Leute, wir haben nur noch hundert Tage bis zum Wahltag. Jetzt müssen wir mehr denn je alles in unserer Macht Stehende tun, um Donald Trump zu einem Präsidenten mit nur einer Amtszeit zu machen.» (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Jodel gibt Politiker neue Berufe – und das Resultat ist 😂
1 / 19
Jodel gibt Politiker neue Berufe – und das Resultat ist 😂
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn sogar Fox News Trump attackiert...
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
112 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
TanookiStormtrooper
26.07.2020 17:09registriert August 2015
Die Mehrheit hat aber vor 4 Jahren Clinton gewählt... 🤷‍♂️
31625
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sapere Aude
26.07.2020 16:47registriert April 2015
Es gibt zwei wesentliche Unterschiede zu 2016.

1. Trump trat 2016 als Aussenseiter an und behauptete, gegen das Establishment anzutreten. Jetzt ist er der Amtsinhaber und die Wahl ist mitunter ein Referendum über seine Amtszeit.

2. Es mag sein, dass Biden nicht gerade Begeisterungsstürme auslöst, trotzdem ist er in weiten Teilen der Bevölkerung beliebt. Im Gegensatz dazu, war und ist Clinton in Teilen der Bevölkerung unabhängig von der politischen Einstellung sehr unbeliebt.
25112
Melden
Zum Kommentar
avatar
Reto Schnurrenberger-Stämpfler
26.07.2020 17:05registriert Dezember 2019
...unbezahlbar wenn er im November den Waschlappen zieht.
18318
Melden
Zum Kommentar
112
4-Tage-Woche: Erstes grosses Pilotprojekt in der Schweiz
Immer mehr Länder und Unternehmen testen die 4-Tage-Woche. Nun soll bald auch in der Schweiz ein gross angelegtes Pilotprojekt beginnen. Das Wichtigste zu den bisherigen Erkenntnissen, zur 4-Tage-Woche weltweit und in der Schweiz.

Vier Tage in der Woche arbeiten, drei Tage pausieren – und trotzdem 100 Prozent des Lohnes erhalten: Für viele klingt das zu gut, um wahr zu sein. Und trotzdem ist die 4-Tage-Woche seit einiger Zeit auf dem Vormarsch.

Zur Story