Erstmals seit Monaten haben die USA und Russland wieder direkt über den Konflikt in der Ostukraine gesprochen. Der neue US-Sondergesandte Kurt Volker traf am Montag in der weissrussischen Hauptstadt Minsk mit dem Kreml-Vertreter Wladislaw Surkow zusammen. Dieser sprach hinterher von einem konstruktiven Treffen, wie die russische Agentur Interfax meldete.
«Die jetzige Lage in der Südostukraine kann weder die Konfliktparteien zufriedenstellen, noch die äusseren Kräfte, die bei einer Regelung helfen wollen», sagte Surkow.
Im östlichen Kohlerevier Donbass kämpfen ukrainische Truppen seit 2014 gegen prorussische Separatisten, hinter denen die russische Militärmacht steht. Trotz einem Waffenstillstand wird täglich geschossen. Bislang sind etwa 10'000 Menschen getötet worden. Ein Friedensabkommen, geschlossen 2015 in Minsk, wird von beiden Seiten nicht umgesetzt. Eine Rolle spielt dabei, dass Russland sich als Vermittler sieht, nicht als Konfliktpartei.
Die USA haben Verhandlungen über eine Beilegung des Konfliktes weitgehend Deutschland und Frankreich überlassen. Sie schalten sich aber über Gesandte wie Volker und dessen Vorgängerin Victoria Nuland gelegentlich in die Gespräche ein.
Volker soll aus Minsk weiter nach Kiew reisen. Dort werden zur Feier des Unabhängigkeitstages am Mittwoch auch US-Verteidigungsminister James Mattis und seine Amtskollegen aus Polen, Rumänien, Georgien und anderen Ländern erwartet. (sda/dpa)