«Undercover» heisst ein rund anderhalbminütiger Wahl-Werbespot der US-Amerikanerin Valerie Plame.
Die 55-Jährige war Undercover-Agentin beim Auslandsgeheimdienst CIA, bis sie von ihrer Regierung enttarnt wurde und fluchtartig den Nahen Osten verlassen musste.
Plames Video sehe aus wie der Trailer für ein actiongeladenes Drama, kommentieren US-Medien, eine Mischung aus «Madame Secretary» und «Homeland», mit einem Hauch von «The Fast and the Furious». Es gebe darin Atomwaffen, Schurkenstaaten, Intrigen des Präsidenten und einige Experten-Stunts, die von der Kandidatin selbst gefahren werden.
Nach einem beeindruckenden 180-Grad-Stopp springt sie aus dem Auto und geht auf die Kamera zu (natürlich in perfekt choreographierter Slowmotion). «Und ja», sagt sie, «sie bringen uns bei der CIA bei, wie man so fährt.»
Plame verlor ihren Job bei der CIA, nachdem ihre Identität in einer Zeitungskolumne enttarnt worden war.
Ihr damaliger Ehemann, der Diplomat Joseph Wilson, hatte zuvor in einem Zeitungsbeitrag die Behauptung der US-Regierung als haltlos verworfen, der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein habe im westafrikanischen Niger Uran zu kaufen versucht. Die falsche Uran-Behauptung war eines der Argumente, mit denen der damalige US-Präsident George W. Bush die Militärinvasion im Irak begründete.
Plame wie Wilson werteten die Enttarnung der Geheimagentin als Racheakt der Regierung. Zu ihrer Kongressbewerbung erklärte Plame nun: «Meine Karriere in der CIA wurde durch Parteipolitik abgeschnitten, aber ich bin nicht damit fertig, meinem Land zu dienen.»
Im Mai hat Valerie Plame offiziell angekündigt, als Demokratin für den US-Kongress zu kandidieren. Und zwar in einem Wahlbezirk des Bundesstaates New Mexico.
Momentan sei sie die Spitzenreiterin in einem überfüllten Kandidatenfeld von zehn Demokraten und einem Republikaner, die um einen frei werdenden Sitz kämpfen. Wobei es ihr mit einem solchen Wahl-Werbespot gelingen dürfte, sich weiter von der politischen Konkurrenz abzuheben.
Ihre verrückte Lebensgeschichte ist bereits verfilmt worden, und zwar in dem Politthriller «Fair Game» (2010). Der Hollywood-Agententhriller basiert auf ihren Memoiren.
Die Enttarnung Plames hatte über Jahre hinweg für Wirbel gesorgt. Im Zusammenhang mit dem Skandal wurde der frühere hochrangige Regierungsmitarbeiter Lewis «Scooter» Libby 2007 wegen Meineids und Justizbehinderung zu zweieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von einer Viertelmillion Dollar verurteilt.
Mit Material der SDA
(dsc, via fastcompany.com)
Ja, so gut, so muss Wahlkampf sein!
Zwar nicht unser politischer Stil, um Wahlkampf zu betreiben. Ich finde es trotzdem ein lustiges Video :-)