Er wurde gerufen um zu schlichten: Am Sonntag war es in McKinney im US-Bundesstaat Texas am Rande einer Poolparty zu einem Streit gekommen. Die Polizei teilte mit, sie habe Beschwerden über Lärmbelästigung und miteinander kämpfende Jugendliche erhalten und deshalb Beamte zu der Wohngegend 50 Kilometer nördlich von Dallas geschickt.
Die Jugendlichen hätten «nicht in der Gegend gewohnt und auch keine Erlaubnis gehabt», sich beim Schwimmbad aufzuhalten, erklärte die Polizei. Sie hätten sich «geweigert, den Ort zu verlassen». Beim Einsatz rastet einer der Beamten aus.
Er wird dabei gefilmt, wie er ein dunkelhäutiges Mädchen im Bikini an den Haaren reisst, harsch umwirft und mit den Knien an den Boden drückt – während es weinend nach seiner Mutter ruft. Als zwei weitere Jugendliche intervenieren wollen, zieht er die Pistole und jagt sie davon.
Das Video verbreitet sich im Internet, eine Untersuchung gegen den Beamten ist die Folge, er wird suspendiert, erhält Morddrohungen, es kommt zu Protesten auf der Strasse.
Am Dienstag hat der Beamte nun seinen Dienst bei der Polizei quittiert, wie die New York Times berichtet. Der Polizeichef der Stadt sagte bei einer Medienkonferenz, elf von zwölf Beamten hätten sich bei dem Einsatz vorbildlich verhalten. Der fehlbare Polizist allerdings sei nicht zu verteidigen: «Er geriet ausser Kontrolle.»
In den vergangenen Monaten hatten Einsätze der US-Polizei gegen Schwarze immer wieder Zorn in der Bevölkerung hervorgerufen. Vielerorts gab es Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. (kad/sda/afp)