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Trump liegt heute mit den Schweden im Streit – wegen eines Rappers

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Bild: EPA

Trump legt sich wegen Rapper mit Schweden an – der Konter des Premiers sitzt 👊

26.07.2019, 00:4026.07.2019, 09:25
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Im Fall des in Schweden inhaftierten US-Rappers Asap Rocky hat Präsident Donald Trump die Regierung des Landes kritisiert. Er sei «sehr enttäuscht» von Ministerpräsident Stefan Löfven wegen dessen Handlungsunfähigkeit, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter.

«Schweden hat unsere afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen.»
Donald Trump

Die USA würden «so viel» für Schweden tun – andersherum sei dies aber offenbar nicht der Fall, schrieb Trump. Er forderte «Freiheit» für ASAP Rocky. US-Bürger müssten «fair» behandelt werden. Zugleich rief Trump Schweden auf, sich auf seine «echten Kriminalitätsprobleme» zu konzentrieren.

Der US-Rapper, mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers, war nach einem Auftritt auf dem Stockholmer «Smash»-Festival festgenommen worden, weil er einige Tage zuvor auf offener Strasse einen Mann zusammengeschlagen haben soll. Die Schlägerei wurde in einem Video festgehalten, das den Musiker belastet.

In dem zuerst vom Promi-Portal TMZ.com veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Rocky einen jungen Mann heftig zu Boden wirft und anschliessend zusammen mit seinen Begleitern auf ihn einprügelt. Der Musiker selbst gab an, von zwei Männern verfolgt worden zu sein und sich lediglich selbst verteidigt zu haben. Um das zu untermauern, stellte er selbst Aufnahmen auf Instagram, die zeigen sollen, wie sein Team von den Männern provoziert wurde.

Das Video zeigt die entscheidende Szene, in der ASAP Rocky zuschlägt.Video: YouTube/TMZ
Der Instagram-Post von ASAP Rocky während die jungen Männer ihn und seine Crew anpöbeln.

Prozess in kommender Woche

ASAP Rocky sitzt in Untersuchungshaft. Am Donnerstag erhob die schwedische Staatsanwaltschaft Anklage wegen Körperverletzung gegen den 30-Jährigen und zwei Begleiter. Der Prozess soll kommende Woche beginnen.

US-Präsident Donald Trump will für den in Schweden in Untersuchungshaft sitzenden US-Rapper Asap Rocky bürgen. Der Rapper war Ende Juni in Stockholm nach einem Konzert in eine Schlägerei verwickelt wo ...
US-Rapper ASAP Rocky.Bild: KEYSTONE

Trump schrieb auf Twitter, er habe die Videos von dem Vorfall gesehen. ASAP Rocky sei von «Unruhestiftern verfolgt und belästigt» worden.

Der US-Präsident hatte in dem Fall bereits mit Ministerpräsident Löfven telefoniert und ihm nach eigenen Angaben angeboten, für ASAP Rocky mit einer «Kaution oder einer Alternative» zu bürgen. Löfven verwies daraufhin auf die Unabhängigkeit der Justiz.

In einem offiziellen Statement, das der Washington Post vorliegt, betonte Löfven, dass:

«[...]in Schweden alle vor dem Gesetz gleich sind und dass die Regierung nicht versuchen kann und wird, das Gerichtsverfahren zu beeinflussen.»
Stefan Löfven

(mim/sda/dpa/afp)

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quelle: epa/epa / tannen maury
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141 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yolo
26.07.2019 07:59registriert Mai 2015
Seit wann interessiert Trump die afroamerikanische Bevölkerung, da seine Wählerbasis aus alten weissen "Männer" besteht?
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MarGo
26.07.2019 07:39registriert Juni 2015
Schon klar denkt Trumpy, dass gewisse Menschen über dem Gesetz stehen... Und wenn man ja "so viel" für Schweden tut, kann man da schon mal ein Auge zudrücken... Dieser Fall widerspiegelt das ganze Prinzip von Trumps Regentschaft... Men inte med Sverige!
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KLeeX
26.07.2019 07:49registriert Januar 2014
Schweden ist halt eine Demokratie. Da ist Politik und Justiz getrennt. Und seit wann setzt sich Trump für einen Schwarzen ein ? macht er in den USA auch nicht.
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