US-Präsident Donald Trump hat seine Entscheidung zum Truppenabzug aus Syrien verteidigt. Er habe damit Wahlkampf gemacht, die Soldaten aus Syrien und anderen Orten abzuziehen, schrieb Trump am Montag auf Twitter.
Er tue das, was er gesagt habe. «Wenn irgendjemand anderes als Donald Trump das getan hätte, was ich in Syrien getan habe, (...) wäre er ein nationaler Held», erklärte der Präsident. «Der IS ist weitgehend verschwunden, wir schicken unsere Soldaten nun langsam heim zu ihren Familien, während wir gleichzeitig Überbleibsel des IS bekämpfen.»
If anybody but Donald Trump did what I did in Syria, which was an ISIS loaded mess when I became President, they would be a national hero. ISIS is mostly gone, we’re slowly sending our troops back home to be with their families, while at the same time fighting ISIS remnants......
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 31. Dezember 2018
...I campaigned on getting out of Syria and other places. Now when I start getting out the Fake News Media, or some failed Generals who were unable to do the job before I arrived, like to complain about me & my tactics, which are working. Just doing what I said I was going to do!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 31. Dezember 2018
.....Except the results are FAR BETTER than I ever said they were going to be! I campaigned against the NEVER ENDING WARS, remember!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 31. Dezember 2018
Trump hatte am 19. Dezember den sofortigen Beginn des Rückzugs der 2000 US-Soldaten aus Syrien bekanntgegeben, was heftige Kritik auslöste. Die Entscheidung führte zum Rücktritt von Verteidigungsminister James Mattis.
In Medienberichten war von einem Zeitfenster von wenigen Monaten die Rede. Der republikanische Senator Lindsey Graham deutete am Sonntag nach einem Gespräch mit Trump die Möglichkeit einer Verzögerung des Truppenabzugs an.
Die Pläne würden auf «kluge Weise» verlangsamt, sagte Graham. Trump habe ihm einige Dinge zu Syrien erklärt, die er vorher nicht gewusst habe. Er fühle sich nun deutlich besser, was die Richtung angeht, in die es in Syrien gehen soll, betonte er, ohne Details zu nennen.
I learned a lot from President @realDonaldTrump about our efforts in Syria that was reassuring. (1/3)
— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) 30. Dezember 2018
The President will make sure any withdrawal from Syria will be done in a fashion to ensure:
— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) 30. Dezember 2018
1) ISIS is permanently destroyed.
2) Iran doesn’t fill in the back end, and
3) our Kurdish allies are protected.
President @realDonaldTrump is talking with our commanders and working with our allies to make sure these three objectives are met as we implement the withdrawal. (3/3)
— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) 30. Dezember 2018
Das Weisse Haus äusserte sich bislang nicht zu der Darstellung des Senators. Auch Graham hatte Trump für dessen Syrien-Haltung öffentlich kritisiert. Noch am Sonntag - unmittelbar vor dem Treffen mit Trump - hatte er auf CNN erklärt, der zu schnelle Rückzug aus Syrien sei ein «riesiger Schritt rückwärts». Der Senator galt lange Zeit als innerparteilicher Kritiker des Präsidenten, ist mittlerweile aber dessen Vertrauter.
Kurz nach Trumps umstrittener Entscheidung für den Truppenabzug aus Syrien hatte Mattis seinen Rückzug angekündigt. Am Montag hatte der 68-Jährige seinen letzten Arbeitstag. In einem Abschiedsbrief sprach er den Mitarbeitern seines Ministeriums und dem Militär Mut zu. Die Führung des Pentagons bleibe in den «bestmöglichen Händen», hiess es in dem Schreiben.
Secretary Mattis sends final letter to nations military. pic.twitter.com/KJYNnpKOQk
— Michael Moates (@freedom_moates) 31. Dezember 2018
Wenige Tage nach Mattis' Rücktrittserklärung hatte Trump entschieden, den Minister früher als geplant auszutauschen. Ursprünglich sollte er noch bis Ende Februar bleiben, nun wird das Amt von Dienstag an kommissarisch von Mattis' bisherigem Vize Patrick Shanahan geführt. (sda/dpa)