International
Wirtschaft

Trump krebst beim Handelsstreit mit China zurück

President Donald Trump speaks during a meeting with Hungarian Prime Minister Viktor Orbán in the Oval Office of the White House, Monday, May 13, 2019, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
Bild: AP/AP

Trump krebst beim Handelsstreit mit China zurück

14.05.2019, 03:5214.05.2019, 05:52
Mehr «International»

Trotz Eskalation des Handelskonflikts mit China gibt sich US-Präsident Donald Trump optimistisch. Bei einem Abendessen im Weissen Haus verwies er am Montag (Ortszeit) darauf, dass Finanzminister Steven Mnuchin jüngst von Handelsgesprächen in China zurückgekommen sei.

«Wir werden Sie in etwa drei oder vier Wochen wissen lassen, ob das erfolgreich war oder nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass es sehr erfolgreich sein wird», sagte Trump.

Er habe zudem noch nicht über eine weitere Verschärfung der Gangart entschieden. Am Rande des Gipfels der grossen Industrieländer (G20) Ende Juni in Osaka (Japan) wolle der US-Präsident mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping reden, sagte Trump am Montag zuvor Reportern. Als nächster Schritt sollen sich bei einer Anhörung im Juni zunächst Experten zu dem Vorhaben der Tariferhöhungen äussern.

Börsen geben nach

Die Pläne von Trump sehen höhere Zölle auf Einfuhren aus China im Wert von rund 300 Milliarden Dollar vor. «Das ist eine riesige Menge Geld, die in unser Land kommen würde», sagte Trump und bekräftige damit seine Annahme, wonach Zölle von den exportierenden Ländern bezahlt werden. Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass die Zölle vor allem US-Bürger treffen: Unternehmen, die chinesische Waren importieren, geben die zusätzlichen Kosten zumindest teilweise an ihre Kunden weiter.

Die Unsicherheit im Zollkrieg zwischen den zwei grössten Volkswirtschaften lies am Dienstag die asiatischen Börsen fallen. Nach den Verlusten an der Wall Street am Vortag sackte in Japan der Nikkei-225-Index in den ersten 15 Handelsminuten um 1,8 Prozent ab. In Hongkong fiel der Hang Seng um rund zwei Prozent. Auch die Börsen in China lagen klar im Minus. Der Kospi-Leitindex in Seoul, der schon am Montag auf den niedrigsten Stand seit Januar gefallen war, ging auch erst nach unten, machte dann aber wieder Boden gut.

Vernehmlassung gestartet

Trump hatte nach Angaben des US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer in der vergangenen Woche angeordnet, das Verfahren für die nächste Zollerhöhungsrunde einzuleiten. Nun soll der Plan Thema einer öffentlichen Anhörung am 17. Juni sein. Bis dahin können beispielsweise Bürger, Diplomaten und Handelsverbände ihre Stellungnahmen zu dem Vorhaben einreichen.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hatte sich zuvor weiter hochgeschaukelt. Auf die jüngsten Zollerhöhungen der USA im Wert von über 200 Milliarden Dollar reagierte China mit der Ankündigung weiterer Strafabgaben. Peking setzte sich damit über eine Warnung des US-Präsidenten hinweg. Er hatte China aufgefordert, von «Vergeltung» abzusehen. (sda/reu/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
China: 9 Grossprojekte der neuen Seidenstrasse
1 / 18
China: 9 Grossprojekte der neuen Seidenstrasse
China finanziert im Rahmen der Initiative «Neue Seidenstrasse» (Belt and Road) Grossprojekte im Transportbereich in Asien, Europa, Afrika und bald wohl auch Lateinamerika. Eine offizielle Liste aller Projekte gibt es nicht, es sind aber vor allem Häfen, Bahn- und Strassenverbindungen sowie Pipelines, die von China Geld bekommen – und dann von chinesischen Firmen gebaut werden.
quelle: epa/epa / aleksander plavevski
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gawayn
14.05.2019 06:05registriert März 2018
Es wird wirklich langsam Zeit, das man den Dollar als Leitwährung absetzt und den mit mit dem Euro zum Beispiel ersetzt.

Die Amis mit ihrem Staatsterror Regime, glauben sich schlicht alles erlauben zu können.

Was passiert wohl, wenn Trumpel wieder gewählt wird?
Der wird sich in seinem Verhalten bestätigt wissen. Noch viel weniger Skrupel haben alle Welt in Krisen zu stürzen.

Amerika, sehe ich nicht mehr als einen Partner an.
Die mutieren zu Schurkenstaaten.
9413
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ritiker K.
14.05.2019 08:13registriert Mai 2018
Zusatzinfo: Die von D.T. ausgesprochenen Zollerhöhungen der USA im Wert von über 300 Milliarden Dollar, betreffen nicht Waren, welche bereits verschifft sind. Wirksam wären die Zölle in ca. 30 Tage geworden.

Jetzt heisst es: "Wir werden Sie in etwa drei oder vier Wochen wissen lassen, ob das erfolgreich war oder nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass es sehr erfolgreich sein wird."

Drohungen aussprechen, die unmittelbar erscheinen, aber das 'Zurückkrebsen' schon vorgeplant haben damit man sich als Retter des Deals aufspielen kann.

Auch bekannt als: Probleme lösen, die man selber erzeugt.
493
Melden
Zum Kommentar
avatar
Avenarius
14.05.2019 11:09registriert Dezember 2018
Es ist so unfassbar peinlich was dieser blonde Rotzlöffel
aufführt. Sein vorpubertäres Handeln (genau wie seine Sprache) diskreditieren ihn zu einem Vollidioten und machen ihn weltweit zur Lachnummer. Den Amerikanern muss es die Schamesröte ins Gesicht pumpen, wenn sie sehen, dass so ein Hosenscheisser ihr Präsident ist.
Ich hoffe, die EU ist ist klug und arbeitet mit den friedlichen Iranern anstatt den blutgierigen Amis, die das gleiche Spiel (sanktionieren und ausbluten lassen) wie im Irak, Afghanistan etc. spielen. Ich hoffe, die EU zeigt mal richtig Eier gegenüber den Ami-Terroristen !
203
Melden
Zum Kommentar
10
Warum so politisch? Wir müssen ändern, wie wir über 4-Tage-Wochen und Co. reden
Reden wir in der Schweiz über New Work, also neue Formen des Arbeitens, wird die Diskussion sofort politisch. Dabei sollten wir die Wissenschaft einfach in Ruhe dazu forschen und die Unternehmen ihre Wege finden lassen.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich vor 50 Jahren meinen Job erledigt hätte. Alleine für diesen Artikel hätte ich mich in ein Archiv begeben müssen. Dann hätte ich mir Notizen gemacht, wäre zurück an meinen Arbeitsplatz und hätte in meine Schreibmaschine getippt. Wäre ein Tippfehler aufgetaucht, wovon ich schwer ausgehe, hätte ich das Blatt entfernen, den Fehler mit Tipp-Ex überstreichen und das Papier wieder einsetzen müssen. (So zumindest stellt man sich das als Gen Y vor.)

Zur Story