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Ein Erölpreis von rund 50 Dollar pro Fass, wie wir ihn derzeit haben, freut die Autofahrer – doch für die grossen Erdölproduzenten im Nahen Osten ist er lebensbedrohlich. Der Internationale Währungsfond (IWF) warnt in einem aktuellen Bericht insbesondere die Länder Saudiarabien, Bahrain und Oman.
Der tiefe Ölpreis wird allein dieses Jahr 360 Milliarden Dollar in den Budgets am Persischen Golf vernichten. Die betroffenen Länder müssen nun ihre Kosten herunterfahren und gleichzeitig ihre Devisenreserven anzapfen, die sich während den Boomjahren angesammelt haben.
Saudiarabien braucht laut Schätzungen des IWF einen Ölpreis von mindestens 106 Dollar pro Fass für einen ausgeglichenen Staatshaushalt. Nach Jahren der fetten Überschüsse wird das Königreich dieses Jahr voraussichtlich ein Defizit von 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verzeichnen. Seine Devisenreserven sind mit 700 Milliarden Dollar üppig, schwinden jedoch schnell.
Analysten gehen derweil nicht davon aus, dass Saudiarabien Steuern erhöhen oder an der Verteidigung sparen wird. Ersteres aus Angst vor Unruhen wie anderswo während des Arabischen Frühlings und Letzteres wegen den laufenden Konflikten in Syrien und im Jemen, in die das Königreich direkt und indirekt involviert ist.
Saudiarabien ist nicht das einzige Land in der Region, dem der tiefe Ölpreis zu schaffen macht. Ähnlich schwierig wird es für Bahrain, Algerien und Oman, wie der IWF in einer Grafik illustriert.
Etwas besser, aber auch nicht rosig sieht es für Iran und Irak aus. Die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Katar hingegen haben genug Reserven, um mehrere Jahrzehnte mit den aktuell niedrigen Ölpreisen zu überleben. (kri)