Die Marke «Victoria's Secret» stand jahrzehntelang nicht nur für schöne Unterwäsche, sondern machte vor allem international mit einer Fashionshow, in der nur die schönsten und exquisitesten Models der Branche laufen durften, Schlagzeilen. Nun veröffentlicht die «New York Times» einen Bericht, in dem von Mobbing, Frauenfeindlichkeit und Belästigung die Rede ist.
Mehr als 30 aktuelle und ehemalige Führungskräfte, Angestellte, Ausftragnehmer und Models haben gegen zwei Männer, die für das Unternehmen arbeiten, ausgesagt. Einer von ihnen ist Ed Razek. Er war viele Jahre Topmanager bei «Victoria's Secret». Wiederholt soll es gegen ihn Beschwerden wegen unangemessenem Verhalten gegeben haben. Zeugen berichteten der Zeitung, dass Razek 2018 einem Model zwischen die Beine gefasst haben soll.
Er soll ausserdem versucht haben, Models zu küssen und bat sie, sich auf seinen Schoss zu setzen. Ein Model wirft dem Unternehmen vor, sie nicht mehr engagiert zu haben, nachdem sie die Annäherungsversuche von Razek zurück gewiesen habe.
Einige Models hätten zudem nackt posiert, oft ohne dafür bezahlt zu werden. Die Bilder seien von einem prominenten Fotografen, Russell James, von «Victoria's Secret» gemacht worden. Später soll er einige der Bilder für einen Bildband verwendet haben.
Leslie Wexner, der Gründer von L Brands, dem Mutterunternehmen von «Victoria's Secret», soll über die Vorwürfe Bescheid gewusst haben. Razek sei als Wexners Stellvertreter wahrgenommen worden und habe dadurch den Eindruck erweckt, unantastbar zu sein, schreibt die «New York Times».
Sexualstraftäter Jeffrey Epstein verwaltete das Vermögen von Wexner und soll sich als Model-Scout von «Victoria's Secret» ausgegebenen haben, um junge Frauen anzulocken. Epstein wird vorgeworfen, einen Sexhandelsring mit Minderjährigen betrieben zu haben. Er starb im vergangenen Jahr im Gefängnis.
«Dieser Missbrauch wurde einfach ausgelacht und als normal akzeptiert. Es war fast wie eine Gehirnwäsche. Und jeder, der versuchte, etwas dagegen zu unternehmen, wurde nicht einfach ignoriert. Sie wurden bestraft», erklärte Casey Crowe Taylor, eine ehemalige PR-Mitarbeiterin bei «Victoria's Secret».
Topmanager Razek hat das Unternehmen L Brands im August 2019 verlassen. In einer E-Mail schreibt er: «Die Anschuldigungen in dieser Berichterstattung sind kategorisch unwahr, falsch interpretiert oder aus dem Zusammenhang gerissen.» Er lehnte es ab, sich zu einer detaillierten Liste von Anschuldigungen zu äussern.
1982 hatte Leslie Wexner «Victoria's Secret» für eine Million Dollar gekauft. Jahrelang fuhr das Unternehmen auf Erfolgskurs, konnte jedoch in den vergangenen Jahren nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten. Die Aktien von L Brands sind seit einem Höchststand 2015 um mehr als 75 Prozent gefallen.
(t-online.de/joh)
Die Firmeleitung selber und alle Miwisser sind der Mitäterschaft anzuklagen, ganz zu schweigen davon, dass endlich anständige Strafen auszusprechen sind.
Aber unter Trump der vermutete mehrfache Vergewaltiger problemlos ins höchste Gericht wählen lösdt und selbt Extremtäter ist, wird das Wohl schwierig.