Islamischer Staat (IS)
Syrien

US-Militär setzt Angriffe in Syrien fort

Krieg gegen IS

US-Militär setzt Angriffe in Syrien fort

24.09.2014, 05:3624.09.2014, 08:59
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Jets auf dem Flugzeugträger USS George H. W. Bush im Arabischen Golf bereiten sich auf einen Angriff in Syrien vor.
Jets auf dem Flugzeugträger USS George H. W. Bush im Arabischen Golf bereiten sich auf einen Angriff in Syrien vor.Bild: US NAVY/REUTERS

Das US-Militär hat in Syrien erneut Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geflogen. Es seien zwei Stellungen der Extremisten südwestlich von Dair as-Saur bombardiert worden, teilte das US-Zentralkommando in Tampa (Florida) am Dienstagabend (Ortszeit) mit.

Auch im Irak gab es einen weiteren US-Angriff, der nordwestlich der Hauptstadt Bagdad erfolgt sei. Die USA hatten in der Nacht zum Dienstag gemeinsam mit fünf arabischen Verbündeten erstmals ihre Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien ausgeweitet. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden dabei 70 IS-Extremisten getötet. Zudem starben bei weiteren US-Angriffen 50 Kämpfer der weitgehend unbekannten Chorasan-Gruppe, die mit dem syrischen al-Kaida-Ableger verbunden ist.

Barack Obama folgt der Bitte des Iraks.
Barack Obama folgt der Bitte des Iraks.Bild: KEVIN LAMARQUE/REUTERS

Angriffe auf Wunsch des Iraks

Die Angriffe in Syrien erfolgten nach US-Angaben auf Wunsch des Iraks. «Die irakische Regierung hat die USA gebeten, internationale Massnahmen anzuführen, um Stellungen und militärische Hochburgen des IS in Syrien anzugreifen», schrieben die Vereinigten Staaten am Dienstag in einem Brief an UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der Irak habe um den Schutz seiner Bürger gebeten und um Hilfe bei der Sicherung seiner Grenzen.

Das Schreiben, unterzeichnet von der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, soll erklären, warum der Militäreinsatz der USA und ihrer arabischen Verbünden von der UNO-Charta gedeckt ist. Demnach sei der IS nicht nur für den Irak, sondern für die USA und die Alliierten in der Region eine Bedrohung.

Die IS-Miliz nutze Syrien als sicheren Rückzugsraum, von dem aus es Angriffe im Irak vorbereite. Der Artikel 51 der UNO-Charta besage, dass angegriffene Mitglieder das Recht auf individuelle oder gemeinsame Selbstverteidigung hätten.

Kritik des Iran

Der Iran hatte zuvor vorsichtige Kritik an den US-Luftangriffen geübt. Ohne UNO-Mandat oder eine offizielle Anfrage der syrischen Regierung habe der Militäreinsatz keine rechtliche Basis, sagte Präsident Hassan Ruhani am Dienstag in New York. Weder verurteilte er die Angriffe gegen den IS allerdings explizit, noch hiess er sie gut.

Ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die USA hätten den Iran vorab über ihre Absicht informiert, die Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien auszuweiten. Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete von Syriens Präsident Baschar al-Assad. 

Auch dieser war nach US-Angaben vorab über die in der Nacht zum Dienstag erstmals geflogenen Angriffe gegen IS-Stellungen in Syrien informiert worden. Protest der syrischen Führung gegen den von mehreren arabischen Ländern unterstützten US-Militäreinsatz war daraufhin ausgeblieben. (sda/dpa/reu/afp)

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