Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat offenbar syrische Kampfjets erbeutet. Nach Angaben von Aktivisten führt die Terrormiliz derzeit Testflüge mit den drei Maschinen durch, bei denen es vermutlich um Flieger des Typs MIG 21 und MIG 23 handelt. Erobert habe der IS die Maschinen auf Luftwaffenstützpunkten in den Provinzen Aleppo und Raka. Dies teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit.
Frühere Offiziere der aufgelösten Streitkräfte des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein würden die Piloten anleiten und die Testflüge am Luftwaffenstützpunkt Al-Dscharra bei Aleppo beaufsichtigen.
Informanten sagten der Beobachtungsstelle, sie hätten mehrfach Kampfjets im Tiefflug gesichtet. Damit wollten sie offenbar dem Radar der Streitkräfte von Syriens Machthaber Baschar al-Assad entgehen. Ob die Islamisten ihre erbeuteten Flugzeuge mit Raketen bestücken können, konnte zunächst nicht herausgefunden werden, wie die Beobachtungsstelle weiter mitteilte.
Saddam Husseins Streitkräfte waren nach dem US-Einmarsch 2003 aufgelöst worden. Viele der sunnitischen Offiziere schlossen sich danach sunnitischen Extremisten im Irak an, aus denen der IS hervorging.
Die Dschihadistengruppe hat inzwischen weite Teile von Syrien und dem Irak erobert und in dem Gebiet ein sogenanntes Kalifat ausgerufen, einen islamistischen Gottesstaat. Auf syrischem Territorium kontrolliert der IS seit Beginn des Jahres drei Militärflughäfen. Zuletzt hatte er im August nach langem Kampf Tabqa bei Raka eingenommen.(sda/afp/meg/kri)