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Vermisster israelischer Soldat ist laut Armee im Kampf gestorben – Kämpfe dauern an

Nahost
Trauernde Eltern: Über 60 israelische Soldaten getötet.
Trauernde Eltern: Über 60 israelische Soldaten getötet.Bild: JIM HOLLANDER/EPA/KEYSTONE

Vermisster israelischer Soldat ist laut Armee im Kampf gestorben – Kämpfe dauern an

02.08.2014, 20:5903.08.2014, 08:42
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Der vermisste israelische Soldat ist tot. Der Leutnant sei am Freitag beim Kampf im Gazastreifen ums Leben gekommen, teilte das israelische Militär in der Nacht auf Sonntag mit. Israel hatte militante Palästinenser verdächtigt, den Soldaten verschleppt zu haben. 

Bei Kampfeinsatz getötet: vermisster israelischer Soldat.
Bei Kampfeinsatz getötet: vermisster israelischer Soldat.Bild: AP/YNET News

Die Armee hatte mit einem grossen Armeeeinsatz nach dem Soldaten gesucht. Ganze Truppenformationen durchkämmten im südlichen Gazastreifen Häuser und verdächtige Orte, unterstützt von schwerem Artilleriefeuer. Die meisten dieser Ziele lagen in der südlichen Stadt Rafah und ihrem Umland. Dort sollen Militante den israelischen Soldaten am Freitagmorgen entführt haben. 

Nach palästinensischen Angaben kamen seither über 100 Menschen ums Leben. Der bewaffnete Arm der Hamas, die al-Kassam-Brigaden, bestritt am Samstagmorgen, den Soldaten in seine Gewalt gebracht zu haben. «Wir haben den Kontakt zu den an dem Überfall beteiligten Kämpfern verloren, und wir vermuten, dass sie alle bei dem (nachfolgenden israelischen) Bombardement getötet wurden», hiess es in einer Mitteilung. Dabei sei wohl auch der Soldat ums Leben gekommen. 

Angriff bei Tunnelzerstörung 

Nach Angaben des israelischen Militärs arbeitete die Einheit des Vermissten an der Zerstörung eines Tunnels der Hamas, als militante Palästinenser sie angriffen. Der unterirdische Gang reichte zwei Kilometer tief in israelisches Gebiet hinein. Die palästinensischen Kämpfer seien aus dem Tunnel heraus aufgetaucht und hätten den israelischen Trupp angegriffen, berichtete die «Jerusalem Post».

Demnach zündete einer von ihnen eine Sprengstoffweste, wie sie Selbstmordattentäter verwenden. Zwei israelische Soldaten wurden dabei getötet. Unklar ist, ob auch der vermisste Soldat dabei gestorben war.

Widersprüchliche Angaben

Der israelischen Armee zufolge ereignete sich der Angriff am Freitag anderthalb Stunden nach Beginn einer dreitägigen humanitären Waffenruhe, welche die UNO und die USA zwischen Israel und militanten Palästinensern vermittelt hatten. Israel erklärte daraufhin die Waffenruhe für gescheitert und verstärkte seine Angriffe. 

Seit Beginn der israelischen Offensive wurden mindestens 1650 Palästinenser getötet. Rund 8900 Menschen erlitten Verletzungen.
Palästinensisches Gesundheitsministerium 

Ein ranghohes Hamas-Mitglied widersprach dieser Darstellung. Der Vorfall sei vor Beginn der Waffenruhe passiert, sagte Mussa Abu Marsuk, der Vize-Auslandschef der radikal-islamischen Hamas, der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu.

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der israelischen Offensive mindestens 1650 Palästinenser getötet, darunter viele Zivilsten. Rund 8900 Menschen wurden demnach verletzt. 

Auf israelischer Seite wurden im Gaza-Krieg mindestens 63 Soldaten und drei Zivilisten getötet; am Freitag war angeblich ein israelischer Soldat gefangen genommen worden. 

Sieben Palästinenser bei Luftangriffen getötet 

Bei mehreren israelischen Luftangriffen wurden nach palästinensischen Angaben am frühen Sonntagmorgen sieben Menschen im Gazastreifen getötet. 15 Palästinenser seien verletzt worden, berichteten Sanitäter. Bewohner des Küstenstreifens am Mittelmeer berichteten, dass israelische Kampfjets mehrere Gebiete bombardiert hätten. (kad/sda/reu)

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