Eigentlich wollten Morel Malka und Mahmoud Mansour auf Facebook nur die guten News verkünden. Doch die Ankündigung der Hochzeit der Jüdin und ihres muslimischen Freundes rief extremistische Juden auf den Plan, die das Glück der beiden mit allen Mitteln stören wollten.
Die extremistische jüdische Organisation «Lehava», die gegen Beziehungen von Juden mit Mitgliedern anderer Glaubensrichtungen ist, rief dazu auf, die Feier zu stören. Etwa 200 rechtsgerichtete Israelis folgten dem Aufruf und demonstrierten am Sonntag vor dem Hochzeitssaal in Rischon Lezion, wie israelische Medien berichteten.
Morel und Mahmoud mussten unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen heiraten. Etwa 200 Polizisten waren im Einsatz, um eine Störung der Hochzeit zu verhindern. Ein Gericht erlaubte am Sonntag Demonstrationen in Entfernung von 200 Metern von der Feier.
Viele Menschen waren aber auch gekommen, um ihre Solidarität mit dem muslimischen Bräutigam und der als Jüdin geborenen Braut zu bekunden. Die Frau war den Berichten zufolge zum Islam konvertiert.
Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin hatte die Proteste gegen die interreligiöse Eheschliessung als «empörend und beunruhigend» verurteilt. «Hetze, Gewalt und Rassismus haben in der israelischen Gesellschaft keinen Platz», schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Rivlin wünschte dem Paar aus dem Tel Aviver Vorort Jaffa «Gesundheit, Zufriedenheit und Freude».
Auch die Mutter des Bräutigams, Fadwa Mansur, sagte dem israelischen Fernsehen, sie habe nichts gegen die Eheschliessung: «Hauptsache, sie sind glücklich, und ich bekomme viele Enkelkinder.» (sda/dpa)