Zwei junge Graffiti-Sprayer aus der Schweiz sind in Italien verhaftet worden. Sie sollen Teil einer Gruppe gewesen sein, die im Mailänder Vorort San Donato eine U-Bahn besprühten. Die Justiz will nun härter gegen Sprayer durchgreifen – den Schweizern droht mehr als nur eine Geldbusse.
Der zuständige Mailänder Staatsanwalt Elio Ramondini bestätigte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA eine entsprechende Meldung der Zeitung «Corriere della Sera». Die beiden Verhafteten sprächen Deutsch und seien um die 21 Jahre alt; sie seien gemeinsam mit einem Belgier festgenommen worden.
Wie die Zeitung schreibt, bestand die Sprayer-Gruppe aus insgesamt sieben Personen. Sie habe eine «Europatournee» unternommen mit den Stationen Bern, Slowakei, Barcelona und Rom. Das Auto der drei Verhafteten sei von der Polizei konfisziert worden.
Um Sprayer aus dem Ausland abzuschrecken, hat die Mailänder Justiz ihre Strategie nun geändert: Bisher waren die Sprayer wegen «Verunreinigung» angezeigt worden und mit einer Geldstrafe gebüsst worden, wie der «Corriere» schreibt. Neu habe die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Männer erhoben wegen Gründung einer «kriminellen Vereinigung zwecks Sachbeschädigung».
Die Festgenommenen seien nach der Einvernahme durch die Polizei aus der Haft entlassen worden. Sie müssen demnach am 23. März vor einem Mailänder Gericht erscheinen. (whr/sda)