
Sag das doch deinen Freunden!
Der Winter kommt jetzt. Die Liebe hat Hollywood verlassen. Brangelina sind zerbrochen. Und ich dachte, die wären für immer. So wie meine Eltern oder die Obamas. Ich bin erschüttert. «Hat denn nichts auf der Welt Bestand?», mailt eine Kollegin. «Scheisst mich im Fall wirklich an», sagt watson-Mann Toggweiler, «die sollen gefälligst zusammenbleiben.»
Okay, sie sind nicht tot. Sie sind nur getrennt. Und sie sind eh keine normalen Menschen. Waren sie noch nie. Jedenfalls nicht in dem, was wir von ihnen gesehen haben. Und das war viel. Immer in plakativer Übergrösse. Das Aniston-Drama, die Giga-Liebe, das schönste Paar der Welt, Angelinas crazy Vergangenheit.
Dann die Kinder, viel zu viele Kinder, sechs Stück, welcher vernünftige Mensch hat denn noch sechs Stück! Was wird jetzt aus denen, werden die jetzt alle von Madonna adoptiert? Und was sagt die kleine Shiloh dazu? Das werden wohl nur Hollywoods Psychiater erfahren.
Da waren das humanitäre Engagement, die radikale Brustkrebs-Vorsorge mit offensiver Öffentlichkeitsarbeit, die Hochzeit in dem Kleid, auf dessen Schleier die Zeichnungen der Kinder gestickt waren, ach, dieses Kleid! Zuletzt das Gerücht, er habe jetzt was mit Marion Cotillard. Und trotzdem und immer das Gefühl: together forever. Sichtbar. In den grossen und den kleinen Gesten.
Hab ich mir jedenfalls eingebildet. Weil der Mensch nun mal gern projiziert. Besonders die grossen Gefühle, besonders das grösste von allen, die Liebe. Oder auch einfach den Romantik-Kitsch, für den man manchmal ein Ventil braucht, und sei es ein mediales. Ein bisschen Ersatzreligion. Dafür waren die beiden perfekt.
Vielleicht werden wir einmal sagen: «Brangelina war ihre beste Rolle.» Zu schön, zu gut, zu glücklich. Zu viel. Danken wir ihnen dafür mit einem melancholischen Applaus. Sie waren gross. Jetzt ist das Doppelgestirn verglüht. Love has left Hollywood. Winter is coming.