Die Räte haben sich darauf geeinigt, wie die in manchen Kantonen zu viel und in anderen zu wenig bezahlten Krankenkassenprämien ausgeglichen werden können. Der Ständerat hat heute die Lösung des Nationalrats stillschweigend gutgeheissen. Vorgesehen ist, dass 800 Millionen Franken umverteilt werden - ungefähr die Hälfte der falsch berechneten Prämiensumme. An der Finanzierung sollen sich die Versicherten, die Versicherer und der Bund zu je einem Drittel beteiligen.
Die Versicherten berappen den Ausgleich über die Rückerstattung der CO2-Abgabe. Die Prämienzahler in den Kantonen mit zu tiefen Prämien müssen für eine bestimmte Zeit auf die Vergütung aus der CO2-Abgabe verzichten. Wer in einem Kanton wohnt, in dem die Prämien zu hoch waren, erhält einen Prämienabschlag.
Freuen können sich insbesondere die Versicherten in den Kantonen Waadt und Genf. Sie bezahlten zwischen 1996 und 2011 pro Kopf insgesamt 955 respektive 883 Franken zu viel. Es folgen die Kantone Tessin (429 Franken), Zürich (363 Franken) und Thurgau (318 Franken). Am meisten profitiert haben die Versicherten in den Kantonen Jura, Bern, Uri und Glarus. Sie bezahlten pro Kopf zwischen 817 und 879 Franken zu wenig. Der Ausgleich soll 2015 beginnen und innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein.
Wie hoch der Prämienauf- respektive -abschlag für den einzelnen Versicherten genau ausfällt, ist noch unklar. Dies, weil noch nicht alle Zahlen für die Berechnung vorliegen. Klar ist, dass die Rückerstattung in einem Kanton für alle gleich hoch angesetzt wird, unabhängig von der Höhe der Franchise und vom Alter. (tvr/sda)