Unsere Reiseberaterin hat die portugiesische Insel für euch besucht. Lies weiter und lass dich von ihren Madeira Reisetipps inspirieren.
Heute entführe ich dich nach Madeira und zeige dir die Schönheit dieser einzigartigen Insel. Sandstrände musst du zwar etwas suchen, dafür erwarten dich eine unglaublich vielfältige Natur, gastfreundliche Bewohner und Ferien abseits des Massentourismus. Mich haben insbesondere die zahlreichen Wandermöglichkeiten, die Naturschwimmbecken im Meer und die idyllischen Orte begeistert. Die portugiesische Insel ist in jedem Fall etwas ganz Besonderes und hat sich ihren Beinamen «Blumeninsel» redlich verdient!
Das Wetter auf Madeira ist das ganze Jahr über gemässigt und relativ gleichbleibend. Die Tageshöchsttemperaturen bewegen sich immer zwischen 20 Grad in den Wintermonaten und bis zu 27 Grad im Sommer. Im Sommer lässt sich die Sonne durchschnittlich 10 Stunden am Tag blicken, im Winter sind es dagegen häufig nur knapp 4 Stunden. Durchschnittlich 8 Tage regnet es in den Wintermonaten während im Sommer, gerade von Juni bis einschliesslich August, Regen eher die Ausnahme ist.
Wie du siehst, kannst du die Blumeninsel also problemlos während des ganzen Jahres bereisen. Eines sollte dir jedoch bewusst sein: Auch das Wetter betreffend ist Madeira etwas ganz Besonderes. Aufgrund der vielfältigen Landschaft aus Bergen, Tälern und Küstenabschnitten variieren die Temperaturen und Niederschlagsmengen örtlich teilweise sehr stark. An der Nord- und Südküste zum Beispiel wehen aufgrund der topografischen Gegebenheiten unterschiedliche Winde, was dazu führt, dass im Süden der Insel meist höhere Temperaturen herrschen und grundsätzlich mit weniger Niederschlag zu rechnen ist. Auf den Gipfeln der hohen Berge gelten eigene Gesetze, ähnlich wie du es von unseren heimatlichen Gebirgen kennst.
Die grösste Stadt Madeiras liegt an der Südostküste der Insel und ist zweifellos das Zentrum des Insellebens. Vom Flughafen ist Funchal ungefähr 22 Kilometer entfernt und hat einiges zu bieten. In den lebendigen Strassen und Gassen der Altstadt findest du neben vielen Cafés, Restaurants und Bars auch mehrere schöne Kirchen, wie die Kapelle «Corpo Santo» oder die Kathedrale von Funchal.
Das absolute Highlight und «Must See» in Funchal ist eine Fahrt mit dem «Teleférico do Funchal» (Luftseilbahn) in den höher gelegenen Ortsteil «Monte». Hier erwartet dich eine fantastische Aussicht auf die Bucht und die Häuser der Stadt.
Ausserdem findest du hier zwei einzigartige Gärten, den tropischen Garten «Jardim Tropical de Monte» und den botanischen Garten «Jardim Botânico da Madeira». Es erwarten dich exotische Pflanzen und Bäume aus aller Welt sowie unterschiedliche Gartenbaustile.
Reisetipp: Für die Rückkehr ins Tal bzw. in die Innenstadt solltest du unbedingt einen der berühmten Korbschlitten nutzen. Die Fahrt ist ein aussergewöhnliches, lustiges Vergnügen und einmaliges Erlebnis. Gekrönt durch die tolle Show der Korbschlittenfahrer! Für alle Adrenalin- und Abenteuerfans ein Muss!
Nur wenige Kilometer westlich des Flughafens an der Südostküste findest du die kleine Stadt Caniço. Genau genommen besteht die Stadt aus zwei Teilen, nämlich dem ursprünglichen Stadtkern Caniço und dem neuen Stadtteil Caniço-Baixo. Während der Stadtkern etwas in das Landesinnere versetzt ist, liegt Caniço-Baixio direkt am Meer.
Die Ausstattung und Lage der Kleinstadt eignet sich perfekt für Badeferien, weshalb sie auch immer beliebter bei Feriengästen aus aller Welt wird. Nicht verwunderlich also, dass sich hier zahlreiche Hotels unterschiedlicher Preisklassen in erster Meeresreihe, niedergelassen haben. Gastronomie und Geschäfte des täglichen Bedarfs sind ebenfalls ausreichend vorhanden.
Sehenswürdigkeiten gibt es in und um Caniço ebenfalls. Da wäre zum Beispiel die 14 Meter hohe Christusstatue an einer Aussichtsplattform, die ein wenig an ihren «grossen Bruder» in Brasilien erinnert. Am Fusse dieser Aussichtsplattform findest du den Strand «Praia do Garajau», den du auf aussergewöhnliche Weise per Seilbahn, erreichen kannst. Die Abfahrtstation befindet sich unweit der Christusstatue und der «Fahrtweg» zum Strand beträgt knapp 200 Meter an der Küste hinunter. Einen weiteren tollen Aussichtspunkt, direkt am Meer, findest du an der «Ponta da Oliveira». Hier lässt sich übrigens auch ein traumhafter Sonnenuntergang bestaunen.
Der kleine Ort Ponta do Sol liegt fast mittig an der Südküste der Insel und macht seinem Namen «Sonnenpunkt» alle Ehre. Das ehemalige Fischerdorf bietet Besuchern über das Jahr gesehen die meisten Sonnenstunden auf der Insel. Der überschaubare und in traumhafter Kulisse gelegene Ort bietet dir mit seinem Kiesstrand eine schöne Bademöglichkeit und eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen. Die malerische, weisse Kirche Nossa Senhora da Luz ist der Blickfang des Ortes und ein tolles Fotomotiv.
Nicht weit entfernt von Ponta do Sol, in westlicher Richtung entlang der Küste, findest du die kleine Stadt Calheta. Der Ort ist bekannt für seine ruhige Atmosphäre und wundervolle Landschaft, aber auch wegen des modernen, künstlich angelegten Sandstrandes – eine echte Ausnahme auf Madeira. Falls du also während deines Aufenthaltes hauptsächlich Sonne tanken und das Strandleben geniessen möchtest, bist du in Calheta genau richtig!
Das kleine Dorf Câmara de Lobos liegt an der Südküste nur wenige Kilometer westlich von Funchal. Es ist das älteste Fischerdorf der Insel, äusserst charmant und bekannt für den berühmten Madeira Wein. In unmittelbarer Nähe des Dorfes findest du die über 560 Meter hohe Steilklippe «Cabo Girão». Von hier hast du einen unglaublichen Ausblick auf die Umgebung und hinaus auf das Meer. Ein unvergessliches Erlebnis ist der sogenannte Skywalk, eine Aussichtsplattform mit teilweise verglastem Boden, die über den Rand der Klippe hinausragt.
Reisetipp: An der Cabo Girão kannst du einen der schönsten Sonnenuntergänge während deiner Madeira Ferien geniessen.
An der nordwestlichen Spitze der Insel erwartet dich die kleine Küstenstadt Porto Moniz. Das Highlight dieser Ortschaft sind die Lavapools oder Piscinas Naturais, die sich über die Jahrtausende aus Lavagestein an der Küste gebildet haben. Ein Bad in diesen natürlichen Schwimmbecken mit Blick auf das offene Meer ist ein besonderes Erlebnis. Es gibt zwei Piscinas Naturais, eines am westlichen Rand von Porto Moniz und eines am östlichen Teil der Küste.
Bei den westlichen Naturbecken wirst du auf den ersten Blick erkennen, dass hier von den Einheimischen nachgeholfen wurde. Einer der Pools wurde zum Beispiel als grosses Schwimmbad mit Meerwasser angelegt. Hier musst du zwar Eintritt bezahlen, erhältst dafür aber auch maximalen Badespass und gute Infrastruktur.
Reisetipp: Vor einem Besuch von Porto Moniz lohnt es sich den Wetterbericht zu checken. Bei zu starkem Wind oder Regen macht ein Bad trotz der tollen Natur nicht wirklich Spass.
Mittig an der Nordküste der Insel befindet sich die Ortschaft São Vicente, die für ein einmaliges Naturspektakel berühmt ist: ihre unterirdischen Grotten und Tunnels. Das etwas unwirklich erscheinende «Innere der Insel» birgt zahlreiche scharfkantige Gewölbe, lange Tunnels und faszinierende unterirdische Seen in leuchtendem Blau und Türkis.
Du kannst die Grotten gegen Eintrittsgeld bei einer geführten Tour erkunden und im sogenannten Vulkan-Center alles über die Geschichte der Vulkane und Höhlen auf Madeira entdecken. Die Grotten von São Vicente sind ein lohnenswertes Ziel auf der Insel und ein Madeira Geheimtipp bei schlechtem Wetter!
Wenn du auf Madeira nicht nur die traumhafte Natur geniessen, sondern auch etwas über die Kultur und Bräuche der Insel erfahren möchtest, bist du in Santana genau richtig. Die kleine Gemeinde liegt an der Nordostküste und ist berühmt für ihre charakteristischen, traditionellen Häuser, deren Strohdächer fast den Boden berühren. Die Häuser sind ein aussergewöhnlicher Anblick und dienen unter anderem als traditionelle Handwerkstätte.
Reisetipp: Im Themenpark Parque Temático da Madeira erfährst du alles zu diesen Häusern, dem Handwerk und den Traditionen der Insel.
Madeira, die Blumeninsel, ist weit über ihre Grenzen hinaus als Wanderparadies bekannt. Es gibt gefühlt zahlreiche Wanderwege, Aussichtspunkte und Naturspektakel. Ich habe während meiner Ferien auf Madeira einige Wanderungen unternommen und kann verstehen, warum Menschen aus aller Welt hierfür auf die Insel kommen.
Grundsätzlich machst du nichts falsch, wenn du dich bei deinen Ausflügen an das ausgeschilderte offizielle Wanderwegenetz hältst. Auf Madeira kannst du Wanderrouten in allen erdenklichen Schwierigkeitsgraden absolvieren. Die Wanderungen entlang der Levadas (Bewässerungskanäle) sind sehr beliebt und meist relativ einfach zu bewältigen, während in den höheren Gebirgsregionen auch schwere «alpine Klettertouren» auf dich warten. Die Levadas umfassen sehr viele Highlights der Insel, beispielsweise die 25 Fontes (25 Wasserfälle), und eignen sich perfekt, um die ganze Insel zu erkunden.
Reisetipp: Ein absolutes Highlight ist die Wanderung auf den 1862 Meter hohen Berg Pico Ruivo. Der Ausblick und die Landschaft auf dem Bergmassiv sind wunderschön.
Ich konnte dir hoffentlich mit meinen Erfahrungen und Tipps helfen und dich für Madeira begeistern. Egal ob du «nur» eine Woche auf Madeira verbringst oder länger bleibst – ich möchte dir nochmals empfehlen, einen Mietwagen zu nehmen. Es wäre schade, wenn du die tollen Strassen oder die charmanten Orte entlang der Küste verpasst! Wenn du auf der Insel viel wandern möchtest, denk bitte daran, dass das Wetter teilweise stark variiert und die Wege anspruchsvoll werden können. Feste Schuhe und entsprechende Kleidung solltest du daher auf jeden Fall einpacken.
Mein persönliches Fazit: Madeira ist eine wunderschöne Insel und Naturparadies abseits des grossen Massentourismus. Sie eignet sich hervorragend für Ruhesuchende, Naturliebhaber und Wanderfreunde.