Leben
Filme und Serien

7 der teuersten Serienflops der TV-Geschichte

7 der teuersten Serienflops der TV-Geschichte

23.09.2019, 11:0424.09.2019, 08:46
Mehr «Leben»

Es ist das, wovon jedes Produktionsstudio träumt: den nächsten grossen Serienhit zu landen und dann richtig abzukassieren. Doch wer im Seriengeschäft satte Gewinne einfahren will, muss zuerst grosszügig investieren – und manchmal geht das dann eben richtig übel nach hinten los.

Hinweis: Es geht hier nur um finanzielle Serienflops – nicht um inhaltliche. Eine Serie kann auch floppen, wenn sie gut ist.

«Camelot» (2011)

Camelot
Bild: Starz Entertainment

2011 feierte mit «Camelot» eine der dazumal ambitioniertesten TV-Serien Premiere. Für die Geschichte der Artussage hatte der Sender Starz unter anderem Eva Green und Joseph Fiennes engagiert. Pro Episode soll der Sender laut Insidern rund sieben Millionen Dollar ausgegeben haben. Das machte «Camelot» 2011 mit seinen zehn Folgen zu einer der aktuell teuersten Serien.

Nach dem Start konnte die Serie aber nicht wirklich überzeugen. Bei Kritikern kam «Camelot» nur durchwachsen an und die Zuschauerzahlen waren von Beginn an nicht sehr berauschend. Als nur gerade zwei Monate später «Game of Thrones» startete, brach dies «Camelot» das Genick. Die Zuschauerzahlen sanken immer weiter und die Serie wurde nach der ersten Staffel eingestellt. Offiziell wegen «erheblichen Produktionsproblemen».

Trailer:

«Marco Polo» (2014–2016)

Marco Polo
Bild: Netflix

Nach dem riesigen Erfolg von «Game of Thrones» investierten viele Studios in teure Monumental- und Fantasy-Serien, um auf den Erfolg aufzuspringen. Der Beitrag des Streaming-Dienstes Netflix hiess «Marco Polo» und erzählte die Geschichte der gleichnamigen, historischen Figur.

Für die Serie hatte Netflix keinen Aufwand gescheut. Gedreht wurde rund um den Globus, unter anderem in Italien, Kasachstan und Malaysia. Alleine in Malaysia standen 51 Sets, an denen gedreht wurde. Teilweise baute man Requisiten wie Kriegsgerät in Originalgrösse nach, um die Serie möglichst authentisch zu gestalten. Alleine für den Produktionsaufwand der zehn Episoden der ersten Staffel soll Netflix 90 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt haben.

Obwohl «Marco Polo» bei den Zuschauern gut ankam, generierte die Serie zu wenig Wirbel, um für Netflix die hohen Kosten weiterhin zu rechtfertigen. Nach zwei Staffeln und rund 200 Millionen Dollar Verlust war darum Schluss.

Filme und Serien
AbonnierenAbonnieren

«Vinyl» (2016)

Vinyl
Bild: HBO

«Vinyl» spielte in der New Yorker Musikszene der 1970er-Jahre. Auf dem Papier war die Serie eine sichere Sache: Mick Jagger war als Berater an Bord, genauso wie Regielegende Martin Scorsese. Dieser liess es sich dann auch nicht nehmen, die erste Folge gleich selbst zu inszenieren. Ihm zur Verfügung stand ein Cast von erfahrenen, aber unverbrauchten Talenten wie etwa Olivia Wilde, Juno Temple oder Jack Quaid.

HBO erhoffte sich Grosses, entsprechend gross war auch das Budget: 100 Millionen Dollar soll die erste Staffel mit ihren zehn Episoden gekostet haben. Ausgezahlt hat sich das nicht. Mickrige 1,1 Millionen Zuschauer schalteten in den ersten drei Tagen ein, um «Vinyl» zu gucken. Für HBO, das 36 Millionen Pay-TV-Abonnenten hat, ein Desaster. Dass der Sender das vermeintliche Prestigeprojekt kurze Zeit später absägte, hat dann niemanden mehr überrascht.

Trailer:

«The Event» (2010–2011)

The Event
Bild: NBC

Nachdem «Lost» 2010 auf sein Ende zugesteuert war, dachte sich der konkurrierende Sender NBC wohl, man könne die fehlende Lücke füllen. Das Ergebnis war «The Event», eine Mysteryserie um Aliens, die entweder unerkannt unter uns lebten oder von der US-Regierung gefangen gehalten wurden. Alleine für das Marketing hat NBC angeblich 15 Millionen Dollar ausgegeben. Weitere 15 Millionen Dollar soll die Pilotfolge gekostet haben.

Und tatsächlich schaffte es die erste Folge von «The Event», Zuschauer als auch Kritiker zu überzeugen. Ein neuer Serienhit schien geboren. Doch je länger die 22-teilige Staffel voranschritt, desto verwirrender wurde die Story. Nebenhandlungen, Rückblenden und plötzliche Wendungen warfen mehr Fragen auf, als beantwortet wurden. Darauf hatten die Zuschauer nach der Enttäuschung bei «Lost» wohl keinen Bock mehr und kehrten «The Event» den Rücken. Für NBC wurde die Serie damit zu einem finanziellen Flop, der nach einer Staffel endete.

Trailer:

«Supertrain» (1979)

Supertrain
Bild: NBC

«Supertrain» wurde im Jahr 1979 ausgestrahlt und gilt noch heute als einer der teuersten Serienflops der TV-Geschichte. Dabei hatte NBC mit der Serie grosse Pläne. Den Produzenten verkaufte man «Supertrain» als «‹Love Boat› in einem futuristischen Zug». «Love Boat» war zu dieser Zeit eine äusserst populäre TV-Serie über ein Kreuzfahrtschiff. In jeder Episode wurden die Erlebnisse einer fixen Crew mit den wechselnden Passagieren erzählt.

NBC bewilligte unter anderem allein zehn Millionen für aufwändige Zugmodelle, die für Aussenaufnahmen verwendet wurden. Diese Kosten wurden noch in die Höhe getrieben, weil die Modelle oft kaputtgingen. Dennoch pumpte NBC angeblich eine enorme Summe ins Marketing, um die Serie zu pushen. Doch die Kritiker zerrissen die Show und auch die Zuschauer mochten die Serie nicht. Nach gerade einmal neun Folgen wurde das Projekt beendet, denn NBC hatte inzwischen ernsthafte finanzielle Probleme.

Die USA hatten angekündigt, die Olympischen Sommerspiele 1980 zu boykottieren, was bei NBC zu enormen Werbeeinbussen führte. Durch die zusätzlichen Verluste durch «Supertrain» musste der Sender sogar beinahe Konkurs anmelden. Der Konkurs konnte schlussendlich abgewendet werden und «Supertrain» gilt bis heute als eine der am schlechtesten geschriebenen TV-Serien.

Intro von «Supertrain»:

«Terra Nova» (2011)

Terra Nova
Bild: 20th Century Fox

2011 wollte 20th Century Fox Television mit der Science-Fiction-Serie «Terra Nova» einen Serienmeilenstein setzen. Inhaltlich hatte die Serie alles: Umweltthematik, Zeitreisen, futuristische Designs und natürlich Dinosaurier. Und mit Stephen Lang hatte man sich einen Schauspieler geangelt, der zu dieser Zeit dank «Avatar» weltbekannt war. Und da es im Bereich Science-Fiction keinen Platzhirsch à la «Game of Thrones» gab, schien ein Erfolg unausweichlich.

Actor Stephen Lang attends the premiere of "23Blast" at the Regal Cinemas E-Walk Theater on Monday, Oct. 20, 2014, in New York. (Photo by Evan Agostini/Invision/AP)
Stephen Lang.Bild: Evan Agostini/Invision/AP/Invision

Diesen hatten die Produzenten auch dringend nötig, denn nur so hätten sie die immensen Kosten rechtfertigen können. Alleine die Pilotepisode soll fast 20 Millionen Dollar gekostet haben, jede weitere der insgesamt 13 Episoden verschlang durchschnittlich vier Millionen. Die hohen Kosten entstanden vor allem durch aufwändige Sets und den hohen Einsatz von Visual Effects.

Die Hoffnungen der Produzenten erfüllten sich leider nicht. Trotz solider Einschaltquoten reichte das nicht aus, um Fox dazu zu bringen, weiterhin so viel Geld in «Terra Nova» zu investieren. Nach Staffel eins war Schluss.

Trailer:

«Viva Laughlin» (2007)

Viva Laughlin
Bild: CBS

Ebenfalls in die zweifelhafte Ruhmeshalle der schlechtesten Serien der TV-Geschichte darf sich «Viva Laughlin» einreihen. Wobei das alleine noch nichts Besonderes ist, zumal es Dutzende richtig mieser Serien gibt. Speziell macht «Viva Laughlin» erst das enorme Budget, das man für die Musical-Serie aufwendete – und Hugh Jackman.

Die Serie war eine Adaption der britischen Serie «Blackpool» und wurde als Musical-Comedy-Drama beschrieben. Darin versucht ein Geschäftsmann ein Casino in Laughlin, Nevada, zu eröffnen. Die Vorlage war ein Hit und mit Hugh Jackman, der 2007 äusserst populär war, schien Viva Laughlin eine sichere Sache zu sein. Fast sieben Millionen hatte CBS alleine in die Pilotepisode investiert. Als diese dann endlich gesendet wurde, war die Ernüchterung gross. Die Pilotfolge war so schlecht, das Kritiker schon fast einen Sport daraus machten, die Serie zu diskreditieren.

Doch auch die Zuschauer konnten mit «Viva Laughlin» nichts anfangen. Nach der ersten Folge brachen die Zuschauerzahlen ein – und zwar so drastisch, dass CBS die Serie nach zwei Folgen nicht mehr sendete. Bis heute wurden die verbleibenden fünf Folgen nicht gesendet.

Ein kleiner Eindruck, warum die Leute die Serie so so schrecklich fanden:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die grössten Produkte-Flops der Geschichte
1 / 37
Die grössten Produkte-Flops der Geschichte
Ford stellte 1958 das Konzeptauto «Nucleon» vor, ein Gefährt angetrieben mit Atomenergie. Umgesetzt wurde es nie.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Super-Fail: Diese Erfindungen sind für die Tonne
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Xinaka
23.09.2019 11:24registriert Juli 2019
Bei Terra Nova und Marco Polo hätte ich gerne weitere Staffeln gesehen! Da war Potential für mehr.
1595
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hakuna!Matata
23.09.2019 11:31registriert Juni 2019
Marco Polo hat mir sehr gefallen, schade ist schon Schluss.
1094
Melden
Zum Kommentar
avatar
Toerpe Zwerg
23.09.2019 12:13registriert Februar 2014
Eine fehlende Lücke zu füllen ist natürlich extrem schwierig ...
605
Melden
Zum Kommentar
25
Diese Kinder sind ihren Promi-Eltern wie aus dem Gesicht geschnitten

Bei diesen Promi-Kindern ist definitiv kein DNA-Test notwendig, denn sie sind ihren bekannten Eltern praktisch wie aus dem Gesicht geschnitten. Ob das für den Nachwuchs nun etwas Gutes oder Schlechtes ist, sei dahingestellt, interessant anzuschauen ist es allemal.

Zur Story