WD-40 ist ein Multifunktionsprodukt aus den USA. Es ist die Abkürzung für «water displacement, 40th formula», was auf Deutsch soviel wie «Wasserverdrängung, 40. Rezeptur» heisst.
Wie der Name bereits sagt, ist das Produkt in erster Linie zur Wasserverdrängung geeignet. Aber auch zur Reinigung sowie als Korrosionsschutz bei elektrischen Geräten oder bei Metall kann es eingesetzt werden.
Teilweise kann es auch rostige Verbindungen lösen. Auf diesen muss das Multifunktionsprodukt einige Zeit einwirken, damit es den Rost unterkriechen und somit die Verbindungen lockern kann. Ob es jedoch gegen Rost an sich hilft und dessen Ausbreitung unterdrücken kann, ist nicht eindeutig geklärt.
Darüber hinaus kannst du WD-40 für folgende Probleme anwenden:
Einige Verbraucher nutzen WD-40 zum Schmieren von hakenden Schlössern, schleifenden Scharnieren oder zum gängig machen von Ketten und Verbindungen. Allerdings ist WD-40 kein Schmiermittel. Es sollte daher nicht zum Schmieren und Ölen von Scharnieren oder Fahrradketten genutzt werden.
Vor allem bei Fahrradketten ist die exakte Anwendung wichtig, da die Inhaltsstoffe von WD das Fett der Kette entfernen, anstatt sie zu schmieren. WD-40 sollte daher nur zur Reinigung verwendet werden. Die Bolzen, Hülsen, Rollen, Aussen- und Innenlaschen müssen anschliessend wieder vollständig gefettet werden.
Das Multifunktionsprodukt sollte nicht auf Kunststoffflächen oder Kunststoffteilen angewendet werden. Es entzieht dem Material die Weichmacher . Der Kunststoff wird porös und kann abbrechen. Laut Hersteller können bei der Anwendung von WD-40 auf Flächen aus klarem Polykarbonat und Polystyrol «Haarrisse oder auch grössere Risse auftreten». Zum Schmieren und Reinigen von Kunststoffteilen ist ein lösungsmittelfreies Silikonspray besser geeignet.
Laut Hersteller können nach längerem Gebrauch einige Gummisorten anschwellen. Auch bei Wachspolituren und Wachsüberzügen kann es zu Schäden durch den Kontakt mit WD-40 kommen.
Bei Textilien sind Verfärbungen möglich, wenn das Multifunktionsprodukt auf ihnen angewendet wurde. Sie sollten daher immer an einer verdeckten Stelle überprüfen, wie das Material bei Kontakt mit WD-40 reagiert.
Die Zusammensetzung von WD-40 in Europa unterscheidet sich stark von der des Originalprodukts aus den USA. In Europa enthält WD-40 je nach Produktvariante 60 bis 80 Prozent Petrolether (gesättigte Kohlenwasserstoffe), zwei Prozent Aromate und ein bis fünf Prozent Kohlendioxid ( Treibhausgas ).
Wird WD-40 falsch angewendet – beispielsweise wenn der Sprühnebel eingeatmet wird oder etwas des Multifunktionsprodukts in den Mund, die Nase oder die Augen gelangt – kann es zu Benommenheit und Schläfrigkeit führen. Dringt es zu tief in die Atemwege ein oder wird davon etwas verschluckt, kann es sogar tödlich wirken. Zudem steht die Spraydose unter einem starken Druck und enthält leicht entzündliche Bestandteile.
Bei der Anwendung von WD-40 ist also Vorsicht geboten.
Es gibt auch Alternativen zu dem Multifunktionsprodukt, beispielsweise die Multifunktionsöle von Ballistol, Caramba oder Liqui Moly. Zudem werden im Baumarkt und Fachhandel zahlreiche weitere Multifunktionsöle angeboten, die teilweise für einen speziellen Anwendungsbereich bestimmt sind. (jb/t-online)