Germanwings-Chef: «Es stimmt nicht, dass Crews nach dem Absturz ihre Flüge wegen technischer Sorgen nicht antraten»
Das sind die jüngsten Fakten zum Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine:
- Die Absturzursache des Flugzeugs ist völlig unklar. Bekannt ist einzig, dass es einen schnellen Höhenverlust gab.
- Die Staatsanwaltschaft in Marseille hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.
- Die Blackbox von 4U9525 ist im Absturzgebiet bei Barcelonnette gefunden worden. Die Blackbox sei beschädigt, aber dennoch nutzbar, verlautete aus Ermittlerkreisen.
- Der Airbus 320 von Germanwings stürzte am Dienstag über Frankreich ab. 144 Passagiere und 6 Crewmitglieder waren an Bord.
- Es gibt höchstwahrscheinlich keine Überlebenden. Unter den Toten sollen sich mindesten 67 Deutsche befinden sowie zahlreiche Spanier. Eine Schulklasse aus Haltern war an Bord.
- Die Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf.
Alles, was gestern passiert ist, kannst du im alten Ticker hier nachlesen.
Flugzeugabsturz einer Germanwings Maschine im Süden Frankreichs
Erste Opfer geborgen
Deutsche Nationalelf trauert bei Testspiel
Abwehrspieler Benedikt Höwedes hält ein Plakat mit der Aufschrift «Haltern trauert» hoch. Die Gemeinde ist Höwedes's Geburtsort, sie hat den Tod von 16 Austauschschülern und zwei Lehrerinnen zu beklagen.
«Der Tag der Trauer»
-> Text 1: «Der Tag der Trauer»: Bundeskanzlerin Merkel verspricht nach einem Helikopterflug über die Unglücksstelle Aufklärung, dazu: die Schwierigkeiten bei der Suche im ca. drei Fussballfelder grossen Absturzgebiet.
-> Text 2: «Das Trauerspiel»: Andreas Borcholte geht der Frage nach, warum Angehörige zur Absturzstelle reisen, warum Politiker das tun, und warum wir im Internet RIPstorms entfachen. Seine Antwort: Weil wir auch hin säkularen Zeiten Rituale der Trauer und Beruhigung brauchen.
Nacht bricht an, Bergungsarbeiten werden unterbrochen
«Keine Ausfälle wegen technischer Sorgen»
Das sagt die Untersuchungsbehörde
BEA-Direktor Rémi Jouty sagte, trotz einiger Probleme sei es gelungen, eine nutzbare Audiodatei auszulesen – das sei «eine gute Nachricht». Es sei aber viel zu früh, Schlussfolgerungen aus den Stimmen und Geräuschen zu ziehen. Die Analyse daure an. Der Sprachrekorder sei am Dienstagnachmittag gefunden und versiegelt nach Paris gebracht worden. Am Mittwochvormittag um 9.45 Uhr sei die Box geöffnet worden.
Man sei derzeit nicht in der Lage, eine Erklärung oder Interpretation für den Verlauf des Fluges bis zum Absturz zu liefern und versuche, aus der Verteilung der Trümmer Rückschlüsse zu ziehen, sagte Jouty. Sicher sei lediglich: «Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen», es habe keine Explosion gegeben.
Viele Fragen sind damit offen: Was genau ist zu hören? Sprachen die Piloten englisch oder französisch? Wie lange ist die Aufzeichnung? Sind bis zuletzt Stimmen zu hören? Falls ja: Was wird gesagt?
Stimmrekorder ist verwertbar
Experten erklären bisherige Erkenntnisse
Merkel nennt Absturz eine "wahrhaftige Tragödie", das habe auch Besuch heute gezeigt. #germanwings #seyne pic.twitter.com/KFBjXZe4ws
— Christoph Seidler (@chs42) 25. März 2015Rajoy zeigt Mitgefühl
#Hollande: nur Hülle der zweiten Blackbox gefunden - Inhalt noch nicht. #Germanwings #4U9525
— euronews Deutsch (@euronewsde) 25. März 2015Flugschreiber noch nicht ausgewertet
Merkel bedankt sich bei Hollande
Hollande verspricht maximale Hilfe
Hollande sagt, man habe den zweiten Flugschreiber immer noch nicht gefunden. Die Suche laufe jedoch auf Hochtouren.
Pressekonferenz mit Merkel und Holland
Spekulationen über Absturzursache
Jedoch wird womöglich noch an diesem Nachmittag klar, warum Flug 4U9525 wirklich abgestürzt ist. Offenbar ist es den Experten gelungen, den Stimmenrekorder auszuwerten. Die Ergebnisse sollen in diesen Minuten veröffentlicht werden.
Lufthansa-Chef verspricht Angehörigen Hilfe
Man werde ihnen jede erdenkliche Hilfe gewähren – sei sie psychologischer oder finanzieller Art. Am Donnerstag würden für die Angehörigen und ihre Betreuer Sonderflüge nach Marseille starten.
Für Germanwings-Crews, die nach dem Absturz nicht hätten fliegen wollen, habe er «volles Verständnis», versicherte Spohr. Sie seien zum Teil mit den Opfern befreundet gewesen.
Erste Angehörige in Digne-les-Bains eingetroffen
Nationalitäten der Opfer
Ob auch Schweizer Bürger an Bord des Fluges waren, ist noch unklar. Die Abklärungen sind laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) gegenwärtig im Gang. Ein Überblick über die bisher festgestellten Nationalitäten:
- Deutschland: 72 Deutsche kamen laut Germanwings ums Leben.
- Spanien: Germanwings bestätigte 35 spanische Passagiere. Der spanische Sicherheitsstaatssekretär Francisco Martínez sagte hingegen am Mittwoch, dass 49 Spanier bei dem Absturz gestorben seien. Die unterschiedlichen Zahlen könnten möglicherweise durch doppelte Staatsbürgschaften bedingt sein.
- Grossbritannien: Laut dem britischen Aussenminister Philip Hammond kamen mindestens drei Briten bei dem Unglück ums Leben. Germanwings war am Mittwochmittag ein britisches Opfer bekannt.
- Kasachstan: Nach Angaben des kasachischem Aussenministerium waren drei Menschen aus Kasachstan unter den Opfern. Germanwings machte dazu keine Angaben.
- Australien: Mindestens zwei Passagiere laut dem australischen Aussenministerium.
- Argentinien: mindestens zwei Opfer
- Venezuela: laut Germanwings zwei Opfer
- Iran: laut Germanwings zwei Opfer
- USA: laut Germanwings zwei Opfer
- Japan: Wie die Regierung in Tokio erklärte, waren auch zwei Japaner an Bord. Germanwings sprach von einem japanischen Opfer.
- Je ein Opfer stammte laut der Airline aus den Niederlanden, Kolumbien, Dänemark, Belgien, Kolumbien, Mexiko und Israel.
Zweite Blackbox gefunden?
BREAKING #Germanwings #4U9525 Second black box found, but severely damaged; memory chip dislodged and missing. pic.twitter.com/FOnC8XRZ9U
— AirLive.net (@airlivenet) March 25, 2015
Sascha Lobo: «Die verlogene Wut beim Posten»
«Ein Zeichen unglaublicher Freundschaft»
Dank an die Rettungskräfte
Merkel und Hollande erreichen die Unfallstelle
Chancellor #Merkel and French President #Hollande now on the ground at #4U9525 staging area pic.twitter.com/a6NpZ2hrxH
— Tom Barfield (@tombarfield) 25. März 2015Welche Nationalität hatten die Opfer?
Kurz nach Abbruch des Funkkontakts: Kampfjet stieg auf
Erste Bilder der Blackbox veröffentlicht
Bergung der Leichen dauert lange
Pressekonferenz zum Stimmenrekorder um 16 Uhr
Flugzeug wahrscheinlich nicht explodiert
Kein Schnee an der Unfallstelle
«Wichtig ist, den zweiten Flugschreiber zu finden»
Screengrab of AFPTVvideo shows search after crash of Germanwings plane in French Alps.#AFP TV Denis Bois/ Gripmedia pic.twitter.com/rgwQNLvYLg
— Aurelia BAILLY (@AureliaBAILLY) March 25, 2015
Schweigeminute in Hamburg
1053 Schweigeminute LH HAM
#indeepsorrow #4U9525 #Germanwings pic.twitter.com/TTiJirHGPA
— ver.di Jugend LHT HH (@VJLHTHAM) 25. März 2015
Morgen um dieselbe Zeit soll an allen Schulen in Nordrhein-Westfalen ebenfalls eine Schweigeminute eingelegt werden.
Merkel und Hannelore Kraft auf dem Weg nach Frankreich
Jetzt auf dem Weg zur Absturzstelle nach Frankreich mit Kanzlerin #Merkel. Es ist einfach nur traurig. - HK
— Hannelore Kraft (@HanneloreKraft) March 25, 2015
Schweigeminute in Köln
Für einen Augenblick stand die Zeit am Flughafen Köln/Bonn still. Schweigeminute für #4U5925 pic.twitter.com/eXtfuXzdyr
— benjamin.sack (@bensack) 25. März 2015Explodierten Lithium-Batterien?
Druckabfall im Cockpit?
Xavier Roy: «Untersuchung der Absturzstelle dauert eine Woche»
Xavier Roy, head coordinator for air rescue: No bodies will be recovered today. On site investigation will take a week. #GermanWings
— Molly Hunter (@mollymhunter) 25. März 2015Konkurrenz-Airlines springen ein
Opernsängerin unter den Opfern
Weltweite Schweigeminute
#Germanwings: #Lufthansa has called for a minute of silence from staff for today at 10:53. #4U9525 #A320 - via @welt pic.twitter.com/NqC2coJHKy
— Rodrigo Barbosa (@RodaLarga) March 25, 2015Weshalb die 8-minütige Funktstille?
Erste Ergebnisse der Blackbox-Auswertung am Mittag?
#4U9525 Erste Erkenntnisse aus der Auswertung des #Voicerecorders der #A320 sollen mittags in einer Pressekonferenz vorgestellt werden
— Radio Arabella (@Radio_Arabella) 25. März 2015
Demgegenüber spricht der Staatssekretär des Verkehrministeriums, Alain Vidalies, in einem Interview mit Europe 1, dass die Auswertung eine Sache von Tagen sein könnte.
Eine Fussballmannschaft im Glück
Flaggen auf Halbmast
Flaggen auf Halbmast: Deutschland trauert um die Opfer des Flugzeugabsturzes #4U9525 pic.twitter.com/eV0gYMu6ob
— Steffen Seibert (@RegSprecher) March 25, 2015
Auch vor dem spanischen Senat sind die Flagen auf Halbmast:
Las banderas en @Senadoesp izadas a media asta en señal de duelo por accidente aéreo. A las 12h, minuto de silencio. pic.twitter.com/vaJBr4yPhc
— Senado de España (@Senadoesp) 25. März 2015
Angehörige sollen heute in Seyne-les-Alpes eintreffen
09:11 So wird die Blackbox ausgewertet
VIDEO: How the little black box is used to analyze airplane crashes: http://t.co/YAUmaWcXOP
— The Associated Press (@AP) March 24, 2015Weltweit 6100 Exemplare des A320 im Einsatz
Im vergangenen November entging eine A320 der Lufthansa nur knapp einer Katastrophe. Auf der Strecke Bilbao-München lieferte der Bordcomputer wegen vereisten Sensoren fehlerhafte Daten, der Flieger verlor schnell an Höhe. Nur dank der Geistesgegenwart des Piloten, der das Steuer manuell übernahm, konnte ein Absturz verhindert werden. Spekulationen, wonach vereiste Sensoren auch für den gestrigen Absturz verantwortlich sind, konnten bis jetzt nicht erhärtet werden.
#Germanwings bewegt die Welt
#GermanWingsCrash : à Seyne, ce mercredi matin, medias du monde entier sont sur place pic.twitter.com/LMV2l7bWUT
— Le Dauphiné 05 (@LeDLhautesalpes) 25. März 2015
Auch auf Twitter bewegt der Flugzeugabsturz. Über 360'000 Tweets mit dem Hashtag germanwings wurden laut dem Social-Media-Analysedienst Topsy in den letzten 24 Stunden abgesetzt.
Nicht der erste Absturz in der Region
Bergungsarbeiten können sich über Wochen hinziehen
Ermittlungen gehen in alle Richtungen – Terroranschlag nicht ausgeschlossen
Innenminister Bernard Cazeneuve in Seyne-les-Alpes
Zweite Black-Box noch nicht gefunden
#UPDATE: A second black box, in this case recording flight data from the crashed plane, has yet to be found http://t.co/oVko7mwfbJ
— Agence France-Presse (@AFP) March 25, 2015
«Alles ist pulverisiert. Man kann nicht einmal ein Flugzeug darin erkennen.»
Schock und Hilfsbereitschaft in Seyne-les-Alpes
Black-Box soll beschädigt sein
#BREAKING: French air disaster black box 'damaged', being sent to Paris: source
— Agence France-Presse (@AFP) March 25, 2015
Bergungsarbeiten: Bessere Bedingungen als gestern
Hier stürzte die Germanwings-Maschine ab
PHOTO: Detailed infographic of the #4U9525 crash location. pic.twitter.com/23VTgczZiy - @airnewslive
— AirLive.net (@airlivenet) March 25, 2015
06:52 Lufthansa-Chef: «Reparatur nicht die Ursache»
06:32 Bergungsarbeiten wieder im Gange
06:24 Blackbox soll heute ausgewertet werden
05:12 Erste Maschine nach dem Unglück gelandet
04:02 Gerichtsmediziner stehen bereit
03:36 Grosse Trauer weltweit
Wir fühlen mit Ihnen herzliches Beileid @germanwings @GermanyDiplo #GermanWingsCrash RIP
— LangTeachersIreland (@LangTeachersIre) 24. März 2015
03:16 Staatsanwalt lässt keine Spekulationen zu
03:02 Ermittlungen eingeleitet
02:42 Luftüberwachung suchte vergeblich Kontakt zu Germanwings-Maschine
Die Reparatur des abgestürzten Airbus A320 am Tag vor der Katastrophe hat nach Ansicht von Lufthansa-Chef Carsten Spohr nichts mit dem Absturz zu tun. Bei der Reparatur ging es nach seinen Worten um die Geräuschbelastung, nicht um etwas sicherheitsrelevantes.
Spohr äusserte sich am Dienstagabend nach seiner Rückkehr vom Unglücksort nach Frankfurt. Eine Lufthansa-Sprecherin hatte zuvor erklärt, ein Problem an der Klappe für das Bugrad sei am Montag routinemässig behoben worden. «Das Flugzeug war in hervorragendem technischen Zustand», sagte der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende nun. Über die Piloten der Unglücksmaschine sagte er: «Wir hatten die Kompetenz im Cockpit, für die unser Unternehmen steht.» Die Germanwings-Piloten würden auch bei Lufthansa ausgebildet und der Pilot habe mehr als 6000 Flugstunden gehabt, darunter den grössten Teil im Airbus A320.
Detaillierte Auswertung wird länger dauern
Spohr rechnet mit raschen Erkenntnissen über die Ursache des Absturzes in den französischen Alpen. In der Sendung «Tagesthemen» auf dem Sender ARD sagte der Lufthansa-Chef, er sei sehr froh, dass der erste Flugschreiber schon gefunden wurde. «Ich gehe davon aus, dass wir sicherlich relativ schnell erste Informationen bekommen werden, was die Absturzursache wahrscheinlich war. Die detaillierte Auswertung wird dann länger dauern», erklärte Spohr.
Der Lufthansa-Chef sprach vom «schwärzesten Tag in der 60-jährigen Geschichte unseres Unternehmens». Dieses habe erstmals ein Flugzeug im Reiseflug verloren. Für Aussagen über die mögliche Absturzursache sei es zu früh. «Wir wollen und werden uns nicht an Spekulationen beteiligen.» Spohr zeigte Verständnis dafür, dass einzelne Crews sich nicht in der Lage sähen, am Mittwoch zu fliegen. Deshalb würden Flüge ausfallen. «Wir werden so schnell es geht wieder zu einem vollständigen Flugbetrieb zurückkehren. Das ist für mich aber jetzt erst einmal zweitrangig», sagte der Chef der Swiss-Mutter. (feb/sda/dpa)

