Unter den hunderten Migranten, die an diesem Wochenende von der italienischen Marine vor Sizilien aufgegriffen worden sind, haben sich auch drei Leichen befunden. Dies berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Die Leichen sollen mit rund 100 geretteten Migranten am Sonntagnachmittag im sizilianischen Pozzallo eintreffen. Hier waren in der Nacht auf Sonntag bereits 420 Flüchtlinge gelandet. Zwei weitere Schiffe mit 322 und 100 Migranten an Bord waren am Samstag eingetroffen. Bei den Migranten handelt es sich mehrheitlich um Afghanen, Syrier, Algerier, Libyer und Somalier, berichteten italienische Medien.
Sizilien bangt indes über die negativen Auswirkungen der Flüchtingswelle auf den Tourismus. Zahlreiche Touristen hätten bereits ihren gebuchten Urlaub in Pozzallo abgesagt, klagte der Bürgermeister der Hafenstadt, Luigi Ammatuna. «Die Urlauber fürchten, hier chaotische Zustände vorzufinden. Es ist zwar nicht so, doch die Reservierungen werden trotzdem abgesagt», so der Bürgermeister.
Maltesische Behörden retteten am Sonntag derweil rund 130 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer. Die Migranten, darunter elf Frauen, seien von einem sinkenden Schlauchboot geborgen worden, teilten die Streitkräfte des südeuropäischen Inselstaates mit. Der maltesische Ministerpräsident Joseph Muscat warf Europa auf Twitter vor, «völlig abwesend» zu sein und lobte die eigenen Streitkräfte sowie die italienische und die US-Marine für ihre Arbeit bei den Rettungseinsätzen. (kub/sda/apa/dpa)