Omer Klein, der dem Trio auch seinen Namen gibt, komponierte alle Lieder aus dem Album «Radio Mediteran», aus welchem sie mehrere Lieder präsentierten. An seiner Seite spielten Haggagi Cohen Milo am Bass und Amir Bresler an den Drums, sowie am Perkussion.
Auch wenn sie schon seit einiger Zeit gemeinsam Musik machen und auftreten, sei ein Konzert trotzdem nicht wie an den Strand zu gehen. «Ein bisschen Nervosität und Aufregung bleibe immer», erzählte Amir.
Sie starteten direkt mit dem ersten Titel «Our Sea» aus ihrem neusten Album. Es beginnt erst nur mit Klaviertönen, doch die Spannung baut sich immer mehr auf, indem auch fortlaufend mehr Instrumente einsetzen. Man hört förmlich die Wellen rauschen, wie sie sich zuerst aufbauen, um dann zu brechen.
Nachdem sie das Publikum zum Meer geführt hatten, nahmen sie es mit einer fröhlichen Melodie mit nach Tripolis, der Hauptstadt Lybiens. Viele schlossen auch die Augen und liessen sich ganz mit der Musik mittreiben, an all die wunderbaren Orte, an die sie geführt wurden. Die Reise beendeten sie mit «Last Day of School», welches laut Omer besonders nah an seinem Herzen liegt.
Obwohl das Lied zehn Minuten dauert, wird es durch die ganze Vielfältigkeit und Abwechslung nie langweilig. Die Zuhörer lauschten gespannt den mitreissenden und einzigartigen Klängen des Trios. Omer selbst war so sehr in seinem Element, dass er sich während des Spielens erhob und stehend weiterspielte. Das Publikum hatte keine Lust, sich von dem Trio trennen zu müssen, und klatschen solange, bis das Trio nochmals auf der Bühne erschien, um den letzten, finalen Titel «Yemen» zu performen.
Ihr neustes und drittes Gemeinschaftswerk «Radio Mediteran» ist inspiriert vom Mittelmeer, den Menschen, die an seinen Küsten leben, ihrer reichhaltigen Kultur, sowie ihrer Musik. Dieses Album sei ihre Liebeserklärung an das Mittelmeer, in dessen Nähe alle Mitgliederdes Trios aufgewachsen sind und zu dem sie deshalb eine enge Verbindung haben.
Es war spürbar, dass die Lieder sehr persönlich und mit viel Herzblut komponiert worden sind. Diese Leidenschaft begeisterte auch das Publikum, überall sah man sich im Takt bewegende Füsse und wippende Köpfe. Das breite Lächeln und die Freude, welche die Mitglieder des Omer Klein Trios während der Aufführungen in ihren Gesichtern hatten, machte sie nur noch sympathischer. Auch begrüsste Omer nach einigen Liedern das Publikum mit den warmen Worten, wie glücklich sie doch seien, am Leben und wohlauf zu sein, in einem Raum, in welchem sie tun können, was sie lieben.
Für das Album wurden auch für Jazz untypische Instrumente wie Synthesizer und Perkussion eingesetzt. So wollen sie neuen Klang und frische Energien in ihre Lieder bringen, ebenso wie ihre Begeisterung für die Musik aus Afrika, so Amir. Sie setzen ihrer Musik keine Grenzen, es geht von Modern Jazz Piano über arabischer Volksmusik bis hin zu Einflüssen aus dem Balkan. So war das Lied «Protest» beispielsweise von den grossartigen Musikern und Bewohnern der Türkei inspiriert. Die Musik ist vieles, aber sicherlich nicht vorhersehbar, wodurch das Trio zeigte, dass Jazz definitiv mehr als ein Wort mit vier Buchstaben ist.