Es fühlte sich an, als wäre der kurze Moment der Stille vor dem Konzert der, in dem man normalerweise bei einer Silvesternacht auf den ersten Knall wartet. Der Moment, in dem man sowohl Spannung wie auch Nervosität oder Müdigkeit empfindet. Und dann, als Owens Jr. auf dem Schlagzeug beginnt, explodiert das erste Feuerwerk. Mit Faszination und Freude beobachten nicht nur die Zuschauer, sondern auch Generation Y den Schlagzeuger. Die Funken fliegen und entzünden weitere Feuerwerke – Generation Y beginnt ebenfalls zu spielen. Alle fünf Musiker tragen ihre eigenen Farben bei und das Resultat ist eine Feuershow des Jazz, die dem Publikum in Erinnerung bleiben wird.
Das Konzert ist laut und energetisch. Jedes einzelne Stück wird mit einem Elan gespielt, der klar die Leidenschaft der einzelnen Musiker widerspiegelt. Als er nach dem Konzert darauf angesprochen wird, freut sich Owens Jr. darüber. Dieses Feuer, diese Leidenschaft sei das, was sie dem Publikum vermitteln wollten. (“That fire is what we work hard to harness.”)
Abgesehen von Owens Jr. am Schlagzeug spielen Benack III auf der Trompete, Terakubo auf dem Altsaxophon, Allison am Piano und Takenaga spielt den Kontrabass. Alle vier Mitglieder von Generation Y sind jünger als Owens Jr. Dies ist eine bewusste Entscheidung seitens des Schlagzeugers und Lehrers. Laut ihm hat man nämlich keine Hemmungen, wenn man jünger ist. Und dies trägt dann zu der Energie bei, auf die es Owens Jr. abgesehen hat. Der jüngste der Gruppe ist Takenaga, der gerade mal 18 ist.
Auf die Frage, wie er die Mitglieder seiner Band auswählt, antwortet Owens Jr. unter anderem, dass er Leute aussucht, die er mag. «Wenn du mit einem von ihnen ein Gespräch hättest, sind sie gute Menschen.» («If you had a conversation with any of these musicians, they’re good people.”) Sie seien eine Familie. Und das kommt auch bei ihrer Performance so daher/rüber: An keinem Punkt fühlte sich die Musik an wie ein Wettkampf. Vielmehr waren es Konversationen zwischen den Musikern, oder eben eine harmonische Feuershow. Was diese Band speziell macht, ist die Anspielung auf die Traditionen und die Menschen vor ihnen, die ihnen wichtig sind. Es gäbe nur sehr wenige junge Leute, die das so machten.
Die Band spielt in dieser Konstellation schon seit vier bis fünf Jahren zusammen. Owens Jr. hofft, dass Generation Y so lange wie möglich weiterhin mit ihm arbeiten und spielen. Für ihre Zukunft erhofft er sich, dass sie, wenn es dann dazu kommt, ihre eigenen Bands gründen und etwas Ähnliches machen wie jetzt. Auch hofft er, dass sie sich nie unter ihrem Wert verkaufen und weiterhin Musik auf ihrem Niveau spielen.
Das ist für ihn unter anderem wichtig, da er sie immer aus ihrer Komfortzone drängt. Als ältere Person kann er dies, so der Schlagzeuger, auf eine sichere Art und Weise tun, ohne seinen Schülern zu schaden. Auch sagt er etwas, das wir uns alle zu Herzen nehmen sollten. «Ein paar der besten Erfahrungen, die ich gemacht habe, geschahen auf der anderen Seite von dem, vor dem ich Angst habe.» («For me, some of the greatest experiences I’ve ever had in my life have been on the other side of what I’m afraid of.”) Eins ist klar: Von dieser Band kann man auch weiterhin viel erwarten.