Schon sieben Jahre ist es her, seit Peter Bernstein das letzte Mal in Muri zu Gast war. Damals noch in der Konzertreihe «Musig im Ochsen». 2012 trat er mit dem Larry Goldings Trio auf und gab zusätzlich noch einen Workshop an der Kanti Wohlen.
Dieses Mal konnte das Quartett von Peter Bernstein (Gitarre) und seine Kollegen: Sullivan Fortner (Pianist), Doug Weiss (Kontrabass) und Leon Parker (Schlagzeuger) überzeugen. Sie sind schon länger ein eingespieltes Team und absolvierten erfolgreiche Tourneen in New York. Auch hier in Muri kam ihre Musik sehr gut an. Das Publikum war begeistert von dem Können des Quartetts und applaudierte lautstark nach jedem Höhepunkt. Einzig die einzelnen Songs dauerten dem einen oder anderen Zuhörer etwas zu lange.
Es war ein Quartett von vier unterschiedlichen Charakteren, die trotzdem auf der Bühne eine Harmonie bildeten. Auf hohem Niveau wurde Jazz gespielt. Immer wieder zeigten die einzelnen Künstler ihr Können mit Soloeinlagen, die von den Teamkollegen nach und nach begleitet wurden. Dies ist ein typisches Phänomen der Jazzmusik.
So begleitete der Bassist Doug Weiss beim Song «All Too Real» von Peter Bernstein, seine Kollegen mit einem rhythmischen, aber trotzdem abwechslungsreich gespielten Ablauf, der sich «Walking Bass» (gehender Bass) nennt. Der Schlagzeuger spielte das gesamte Konzert über ohne Hi Hat, das bedeutet, dass er nur mit einem Becken spielte. Man kann sagen, dass er sein Schlagzeug nur auf das Allerwichtigste reduziert hat, dies ist sehr selten zu sehen.
Der Schlagzeuger Leon Parker brachte mit seiner speziellen Gesangseinlage nicht nur das Publikum zum Lachen, sondern auch seine Mitmusiker. Er fing überraschend an, mit seinem Mund Rhythmen von sich zu geben, die er sonst mit dem Schlagzeug machte. Dabei verliess Parker seinen Platz, bewegte sich wie ein Heinzelmännchen über die Bühne und interagierte mit seinen Quartett-Kollegen. Unterwegs steckte er für einige Sekunden seinen Kopf in das Klavier des Pianisten Sullivan Fortner, als würde er nicht nur hören, sondern auch sehen wollen, woher die einzelnen Begleittöne herkommen.
Peter Bernstein würde sich nie seine eigene Musik in seiner Freizeit anhören. «I can't stand it, it's totally enough to hear it when I'm playing» (Ich kann sie nicht ausstehen, es reicht vollkommen sie zu hören, wenn ich spiele), antwortete er im Interview. «Ohne ein Publikum wäre es kein Spass zu spielen», erzählte er weiter. Sein Ziel ist es, mit seiner Musik seine Mitmenschen glücklich zu machen, denn dies macht wiederum ihn glücklich.