Nordkorea hat nach Angaben aus Seoul erneut einen Raketentest vorgenommen. Am Mittwoch wurden zwei Kurzstreckenraketen vor der Ostküste abgeschossen, die im Meer landeten, wie das südkoreanische Verteidigungsministerium mitteilte.
Offenbar seien Raketen mit einer Reichweite von 180 Kilometern getestet worden, sagte ein Ministeriumssprecher. Es war der dritte Test binnen einer Woche, der auch in Zusammenhang mit dem Besuch von Chinas Präsident Xi in Südkorea am Donnerstag und Freitag gesehen wird.
Experten verstehen die Tests als Warnung. China ist der wichtigste Verbündete des kommunistischen Nordkoreas, doch mehrten sich zuletzt die Anzeichen, dass Peking auf Distanz zu Pjöngjang geht. Dass Staatschef Xi zuerst Süd- und dann erst das kommunistische Nordkorea besucht, sehen einige als bewusste Brüskierung des Nordens.
Am Montag hatte die nordkoreanische Führung Südkorea überraschend ein Ende der militärischen und verbalen Provokationen vorgeschlagen. Pjöngjang sei bereit, eine entsprechende Vereinbarung zu treffen und ab Freitag umzusetzen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf die Nationale Verteidigungskommission, die höchste militärische Instanz in Nordkorea.
Südkorea wies den Vorschlag als «unsinnig» zurück. Nordkorea müsse «Ernsthaftigkeit» an den Tag legen und sein Atomwaffenprogramm beenden, erklärte das südkoreanische Vereinigungsministerium am Dienstag.
Nord- und Südkorea befinden sich formal im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg (1950 bis 1953) kein Friedensvertrag geschlossen wurde. (rey/sda/afp)