Der Bahnverkehr zwischen Zürich und Zug ist am Dienstag den ganzen Tag gestört gewesen, weil nach Bauarbeiten in der Nacht zu wenig Schotter ausgebracht worden ist. Die Fernverkehrszüge wurden zeitweise umgeleitet, S-Bahn-Züge fielen aus.
Für die Pendler, die die Strecke zwischen Baar ZG und Horgen Oberdorf ZH benützen, gab es am Dienstagmorgen ein Déjà-vu: Wie schon am Montag, war die Strecke bis gegen 8 Uhr unterbrochen. Grund war an beiden Tagen, dass eine Baustelle im einspurigen Albistunnel nicht rechtzeitig aufgehoben werden konnte.
Am Dienstag wurde zudem festgestellt, dass bei der Baustelle zu wenig Schotter ausgebracht worden sei, sagte SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage. Die Züge hätten deswegen nur mit reduziertem Tempo fahren können. Da es sich um einen Einspurabschnitt handle, habe dies grosse Auswirkungen gehabt.
Von den Problemen betroffen war die Strecke von Zürich nach Zug und weiter Richtung Gotthard respektive Luzern. Die Fernverkehrszüge wurden zunächst umgeleitet. Ab Mittag verkehrten sie wieder fahrplanmässig, im Gegenzug wurden Regionalzüge durch Busse ersetzt.
Die verspätete Inbetriebnahme der Strecke durch den Albistunnel hatte am Montag und Dienstag unterschiedliche Ursachen. Die Verspätung am Montag hatte es gegeben, weil es in der Nacht auf Samstag, als die Baustelle eingerichtet worden war, Probleme beim Abschalten der Fahrleitung gegeben hat.
Am Dienstag lag das Problem direkt bei den Bauarbeiten. Wieso bei der Inbetriebnahme zu wenig Schotter vorhanden war, wird abgeklärt. Die SBB setzte alles daran, dass am Mittwochmorgen die Baustelle nach den Arbeiten in der Nacht rechtzeitig abgeschlossen werden könne, sagte Schärli.
Die SBB erneuert seit Ende Januar und bis Mitte März im einspurigen Albistunnel zwischen Sihlbrugg und Baar die Gleise auf einer Länge von 3,3 Kilometern und ersetzt eine Weiche. Dafür wird die Strecke an vier weiteren Wochenenden komplett gesperrt. Hinzu kommen Bauarbeiten während der Nacht auch unter der Woche. Die Kosten für die Sanierung betragen rund 8.5 Millionen Franken. (whr/sda)