Zahlreiche Menschenrechtlerinnen haben in Nicaragua gegen die steigende Zahl von Frauenmorden protestiert. Vor dem Hauptquartier der Polizei an der Plaza del Sol in der Hauptstadt Managua legten sie am Donnerstag im Gedenken an die Opfer Blumen nieder und stellten Kreuze auf.
«Es sind keine 18, es sind 48», skandierten die Frauen, wie die Zeitung «La Prensa» berichtete. In dem mittelamerikanischen Land hatte sich zuletzt ein Streit um das tatsächliche Ausmass entwickelt. Während die Polizei die gezielt gegen Frauen gerichteten Tötungsdelikte mit 18 beziffert, gehen Menschenrechtsorganisationen seit Jahresbeginn von 48 Fällen aus.
Ein von der Regierung für Freitag angekündigter Protestmarsch gegen die Gewalt gegen Frauen wurde unterdessen abgesagt. Zuvor hatten Vertreterinnen von Frauenorganisationen die geplante Demonstration als «Medien-Show» kritisiert. Häufig seien Polizisten und Richter mitverantwortlich, dass Verbrechen unbestraft blieben, sagten sie. (sda/dpa)