Nach dem schweren Schiffsunglück vor Hongkong haben die Behörden in China und Hongkong die Suche nach elf vermissten Seeleuten eingeleitet. Ein chinesischer Frachter war am Montagmorgen nach der Kollision mit einem Containerschiff gesunken. Lediglich ein Besatzungsmitglied des Frachters konnte zunächst gerettet werden.
Das Unglück ereignete sich wenige Kilometer vor der Küste Hongkongs nahe der Insel Po Toi, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Der 97 Meter lange Zementfrachter «Zhong Xing 2» mit zwölf Mann Besatzung sei in den frühen Morgenstunden mit dem 300 Meter lagen Containerschiff «MOL Motivator», das unter der Flagge der Marshall-Inseln fuhr, zusammengestossen, teilte die Schifffahrtsbehörde in Hongkong mit.
Zunächst galten alle zwölf Besatzungsmitglieder des chinesischen Schiffs als vermisst. Einer der Vermissten wurde jedoch von Fischern aus dem Meer gerettet und mit leichten Verletzungen an Händen und Füssen in ein Spital gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Insgesamt vier Helikopter und mehr als 20 Schiffe waren an der Suche nach den Seeleuten beteiligt. Der Einsatz wurde von der chinesischen Provinz Guangdong aus geleitet. Auf Luftbildern, die im Fernsehen gezeigt wurden, war an der mutmasslichen Unfallstelle Öl auf der Wasseroberfläche zu sehen.
Die Gewässer rings um den Grosshafen von Hongkong gehören zu den meistbefahrenen. Hunderte Schiffe, von kleinen Holzbarken bis zu Container-Giganten, verkehren dort täglich. Der Hafen von Hongkong ist weltweit einer der grössten und nach eigenen Angaben sehr sicher.
Im Oktober 2012 kamen bei der Kollision einer Schnellfähre mit einem Ausflugsdampfer 39 Menschen ums Leben. Für die Hafen- und Handelsmetropole Hongkong war es das schwerste Schiffsunglück seit mehr als vier Jahrzehnten. (dwi/sda/afp)