Da haben wir ja einen tollen Fang gemacht, werden sich die Redaktoren des Daily Mirror gedacht haben. Und es ist ja auch ein echtes Schwergewicht, das dem britischen Revolverblatt ins Netz gegangen ist: «Ein Fischer hat einen monströsen, 120 Kilogramm schweren Wels an Land gezogen, der womöglich der grösste der Welt ist, der je mit Rute und Rolle gefangen worden ist.»
Wow, das ist natürlich beeindruckend. Das Tier ist 2,67 Meter lang und lässt Angler Dino Ferrari daneben wie einen kleinen Fisch aussehen. Eine Riesen-Geschichte, fanden auch Presse-Produkte wie die Daily Mail oder USA Today – doch das Problem ist: Das Ganze ist quasi Seemansgarn und der Fisch stinkt vom Kopf her!
Ja, der gute Dino hat den Wels aus dem Po gezogen. Aus dem Fluss, versteht sich. Nur: Das war bereits im Mai 2013. Ein YouTube-Video zeigte damals, wie Signore Ferrari den Fang seines Lebens machte: Der Wels hatte einst die Traummasse von 2,55 Meter und ein Gewicht von 117 Kilogramm.
Der Wels scheint jedoch eine Promenadenmischung zu sein, und zwar aus «Friedhof der Kuscheltiere» und «Manchmal kommen sie wieder». Anders ist es nicht zu erklären, dass der rekordverdächtige Fisch ein Jahr später wieder aufgetaucht ist. Zum Beispiel beim Angler-Portal Go Fishing – und auch Before It's News schluckte den Köder. An seinem Tod scheint der Wels übrigens gewachsen zu sein: Er war 2014 2,59 Meter lang.
Anno 2015 hat unser Wels noch einmal zugelegt. Zur Erinnerung: Er hat angeblich 2,67 Meter erreicht. Und wir wollen ja eigentlich nicht im trüben fischen, aber womöglich knackt der frühere Po-Bewohner im kommenden Jahr die Drei-Meter-Marke. Und mit etwas Glück werden Medien dann wieder über den tollen Fang berichten. Petri Dank!
(phi)