Das Auto, das den «Star Trek»-Schauspieler Anton Yelchin in der Einfahrt vor seinem Haus erdrückt hat, war wegen eines Defekts zurückgerufen worden. Der Autohersteller Fiat Chrysler hatte Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Automatikschaltung befürchtet.
Die 2014 und 2015 gebauten Jeep Grand Cherokee warnten Fahrer nicht ausreichend, wenn diese ausstiegen, ohne den Schalthebel in die Park-Position zu bringen. Die Autos könnten nach dem Abstellen wegrollen und Fahrer treffen, hiess es in der Warnung von Fiat Chrysler an die Besitzer vom April.
Da jedoch zunächst keine Lösung für das Problem gefunden wurde, riet der Hersteller den Eigentümern, immer gewissenhaft zu prüfen, dass sie richtig in die «Park»-Position einrasten. Viele Fahrer nahmen offenbar irrtümlich an, der Wagen sei geparkt, selbst wenn die Automatik-Schaltung in eine andere Position sprang.
Yelchins Auto war am Sonntagmorgen in der steilen Einfahrt in Los Angeles auf den Schauspieler zugerollt und hatte ihn gegen einen Zaun und einen Briefkasten gedrückt. Die Polizei bestätigte der «Los Angeles Times», dass es sich um einen Jeep Grand Cherokee von 2015 handelte.
Der Autohersteller sprach den Angehörigen und Freunden Yelchins, der im Alter von 27 Jahren starb, sein Mitgefühl aus. Das Unternehmen helfe bei den Ermittlungen, teilte ein Sprecher mit. Noch sei es aber zu früh, die Ursache des tragischen Unfalls zu benennen.
Der Sohn russischer Einwanderer hatte von Kindesbeinen an in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mitgespielt. Seine Eltern waren Star-Eiskunstläufer des Eisballetts von Leningrad, dem heutigen St. Petersburg. In der russischen Stadt wurde Yelchin geboren. Als er sechs Monate alt war, zogen seine Eltern mit ihm in die USA. Auch er versuchte sich im Eislaufen, war jedoch «nicht sehr gut darin», wie er der Website «Daily Beast» im Jahr 2011 sagte.
Ein Freund seiner Eltern habe diese überredet, ihn zum Schauspielunterricht anzumelden. Bereits als Neunjähriger bekam Yelchin seine erste Filmrolle und wurde anschliessend für zahlreiche Fernsehserien und -filme engagiert. Seinen Durchbruch hatte er mit dem Kinothriller «Alpha Dog - Tödliche Freundschaften» (2006).
2009 war Yelchin in der Neuverfilmung der Weltraum-Saga «Star Trek» in der Rolle des Pavel Chekov zu sehen. Es folgten «Star Trek into Darkness» aus dem Jahr 2013 sowie der Film «Star Trek Beyond». Weitere Filme waren «Terminator: Die Erlösung» (2009) und der Thriller «Green Room» im vergangenen Jahr. Ausserdem war er Mitglied der Rockband «HammerHeads». (sda/dpa/afp)