Aus Sicht der Schweizer Reiseunternehmen ist die Lage nach dem Militärputsch in Thailand unter Kontrolle. Sie betreiben ihre Geschäfte normal weiter, raten den Reisenden aber zu einer gewissen Vorsicht.
Hotelplan hat derzeit vier Gäste in Bangkok und 90 auf der Ferieninsel Koh Samui. Auf den Flughäfen der Hauptstadt gebe es keinerlei Probleme mit dem Umsteigen und Weiterfliegen der Touristen an ihre Ziele, sagte Mediensprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir. Alles laufe normal.
Hotelplan informierte allerdings die Kunden vor Ort, dass sie sich an die Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr halten müssen. In Bangkok selbst sei alles ruhig, einzig eine erhöhte Polizeipräsenz sei sichtbar. Hotelplan fordert seine Kunden auf, grössere Menschenansammlungen zu meiden.
Ähnlich tönt es bei Kuoni. Bei diesem Anbieter sind rund 180 Kunden in Thailand. Keiner von ihnen verpasste bisher einen Flug wegen Verkehrsbehinderungen in Bangkok. Transfers und Besichtigungsausflüge verliefen alle nach Plan, teilte Kuoni-Sprecher Julian Chan mit. Shoppingcenters seien offen, die einzige Einschränkung für Touristen sei die Ausgangssperre.
Die Reiseunternehmen stehen im Kontakt mit dem eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und ihren Vertretern vor Ort. Hotelplan könne innert kürzester Zeit neue Empfehlungen des EDA umsetzen, sagte die Sprecherin. Das EDA rät Reisenden derzeit, den Anordnungen der lokalen Behörden zu folgen. Welche konkreten Auswirkungen der Putsch auf Reisende habe, sei aktuell schwer abzuschätzen, hiess es weiter.
Die Schweiz ist laut dem EDA «äusserst besorgt» über den Militärputsch, die Absetzung der demokratischen Regierung und die Aufhebung der Verfassung in Thailand. Sie ruft alle Parteien dazu auf, die Differenzen in einem friedlichen Dialog mit allen Akteuren beizulegen.
Die Schweiz appelliert an die thailändischen Streitkräfte, den Rechtsstaat zu achten und die demokratisch gewählte Regierung in ihr Amt zurückkehren zu lassen, heisst es in einem Communiqué des EDA.
Die Schweiz verlangt ferner, dass die internationalen Menschenrechtsstandards, einschliesslich des Verbots willkürlicher Verhaftungen, eingehalten und dass die Differenzen in einem friedlichen Dialog mit allen betroffenen Akteuren beigelegt werden. Die Schweiz ruft zudem dazu auf, die «willkürlich festgehaltenen» führenden Vertreter der grossen thailändischen Parteien freizulassen. (whr/tvr/sda)