Schweiz

Wegen Knatsch: Gemeinnützige Gesellschaft soll die Rütliwiese zurückgeben

Wegen Knatsch: Gemeinnützige Gesellschaft soll die Rütliwiese zurückgeben

Die Feier zum 1. August nimmt die rechtsbürgerliche Pressure-Group Team Freiheit zum Anlass, den Druck auf die Verwalterin des Rütlis zu erhöhen.
26.07.2023, 12:1026.07.2023, 12:57
Christian Mensch / ch media
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Das Alphorn-Trio Robi Imlig begrüsst am kommenden Dienstag die Gäste zur 1.-August-Feier auf der Rütliwiese. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), die den Anlass traditionsgemäss organisiert, steht dennoch im Vorwurf, zu wenig eidgenössisch zu handeln. Die rechtsbürgerliche Organisation «Team Freiheit» startet deshalb eine Petition, die SGG solle nötigenfalls das Rütli und seine Verwaltung in die Hände des Bundes übergeben.

Eine Uebersicht des Festgelaendes auf der Ruetliwiese waehrend der Bundesfeier auf dem Ruetli, welche im Zeichen des Schweizer Traditionssport Schwingen steht, am Montag, 1. August 2022. (KEYSTONE/Urs ...
Die Bundesfeier auf der Rütliwiese im vergangenen Jahr.Bild: keystone

Hintergrund sind die Querelen im Vorstand der SGG im Vorfeld der Generalversammlung von Mitte Juni. Im Vordergrund stand ein politischer Konflikt zwischen dem grünliberalen Präsidenten Nicolas Forster und dem konservativen Vorstandsmitglied Jürg Kallay. Ebenso konfliktträchtig gestaltet sich jedoch die strategische Ausgestaltung des Vereins; etwa wie aktionistisch er in Zukunft auftreten soll oder wie die Arbeit des Vorstands finanziell abgegolten werden soll.

Kallay hatte im Hinblick auf die Jahresversammlung neue Mitglieder mobilisiert. Die Mehrheit im Vorstands hat allerdings sein Recht in Anspruch genommen, die Anträge auf Mitgliedschaft zu sistieren. An der Generalversammlung wurde Kallay denn auch aus dem Vorstand abgewählt. Rund 200 Anträge sind jedoch weiterhin hängig, wobei derzeit unklar ist, welche Seite letztlich mehr Anhänger für sich gewinnen konnte.

Sistiert ist auch der Antrag von Leroy Bächtold, dem Gründer von «Team Freiheit», der sich für Kallay eingesetzt hat. Seine Organisation fordert deshalb «die Wiederherstellung der demokratischen Praktiken bei der Mitgliedsaufnahme». Es sei «von entscheidender Bedeutung», dass die SGG demokratisch geführt werde und alle «Schweizer Bürgerinnen und Bürger» die Möglichkeit hätten, ihre Stimmen einzubringen.

Sollte die SGG dazu nicht in der Lage sein, seien das Rütli und seine Verwaltung in die Hände des Bundes zu geben. Um für das Anliegen Druck zu machen, startet dazu «Team Freiheit» im Vorfeld der 1.-August-Feier eine Petition. (aargauerzeitung.ch)

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23 Kommentare
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ingmarbergman
26.07.2023 12:58registriert August 2017
Genau gegen solche Leute vom „Team Freiheit“ wurde damals auf dem Rütli geschworen.

Es ist erstaunlich, dass ausgerechnet die modernen Gessler von heute (Blocher etc) so tun, als ob die Urschweizer auf ihrer Seite gewesen wäre. Tell wäre der erste, welcher zum Widerstand gegen die SVP antreten würde.
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ELMatador
26.07.2023 12:59registriert Februar 2020
Also verstehe ich das richtig: Man mobilisiert so viele Leute, die die eigene Stimme unterstützen, um ein Absolutes mehr zu erreichen und reklamiert, dass die Gegenseite antidemokratisch agiere.

Ich hoffe, dass sich nach dieser Aktion einige, die nicht Mitglieder von «Team Freiheit» sind, um eine Bewerbung bemühen.
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Hans Jürg
26.07.2023 14:05registriert Januar 2015
Team Freiheit, Freunde der Verfassung, Massvoll, etc.

Irgendwie haben solche sehr rechtslastigen Gruppierungen Mühe damit, sich ehrliche Namen zu geben.
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