«Heute sind die Medien explodiert», so leitet Kryptomillionär Niklas Nikolajsen seinen Facebook-Post ein. Er bezieht sich dabei auf die Berichterstattung vom Dienstag, nachdem er der Stadt Zug medienwirksam ein 35-Tonnen-Feuerwerk spendiert hatte. Dieses soll am 1. August stattfinden. Besonders von linker Seite gab es zunächst aber vor allem Kritik.
«Durch dieses Feuerwerk werden innerhalb von 15 Minuten 5,5 Tonnen CO₂ ausgestossen. Das ist angesichts der Klimaziele des Kantons absolut unverantwortlich», sagt Co-Präsident der Grünen Zug, Luzian Franzini, zu watson. Nun reagiert der Däne und erklärt sich in einem längeren Facebook-Post. Er will damit Stellung zu den vier häufigsten Kritikpunkten beziehen:
Wie auch Franzini äusserten sich besonders viele Kommentare negativ zum Feuerwerk, weil dieses die Umwelt belaste. So auch auf watson:
Dazu meint Nikolajsen nun, dass das Feuerwerk insgesamt zwar 35 Tonnen wiege, das Schwarzpulver mache aber nur 1,3 Tonnen aus. Weiter sei die CO₂-Belastung durch das Feuerwerk im Vergleich zu jener durch den Verkehr vernachlässigbar:
Das kürzlich von ihm gekaufte Schloss am Zugersee zum Beispiel werde mittels Wärmepumpen beheizt und sei seit dem Umbau von «oben bis unten isoliert».
Für andere steht besonders die Verunreinigung des Sees im Vordergrund, so zum Beispiel bei diesem watson-User:
«Im Gegensatz zu einem Amateurfeuerwerk wie dem Silvesterfeuerwerk ist dies ein professionelles Feuerwerk», schreibt der Kryptomillionär. So würden die Bomben mittels Mörsern in die Luft befördert und nicht mit Raketen. Diese Bomben würden zu 99 Prozent in der Luft verglühen. Der Rest werde nach dem Feuerwerk selbstverständlich beseitigt: «Ihr könnt davon ausgehen, dass ihr den See und die Umgebung nach dem Feuerwerk völlig abfallfrei vorfindet.»
Viele Tiere schrecken vor der Knallerei, die ein Feuerwerk verursacht, zurück. Dies räumt auch der Millionär aus Zug ein. Deshalb sei es besonders wichtig, die Öffentlichkeit im Vorfeld zu informieren:
So sollte es möglich sein, die Haustiere zwischen 22.30 und 22.47 Uhr zu Hause abzuschirmen: «Es ist ratsam, Haustiere in dieser Zeit bei geschlossenen Fenstern im Haus zu halten oder sie, wenn sie sehr empfindlich sind, einfach ein Stück weit vom Feuerwerk wegzufahren», schreibt Nikolajsen auf Facebook.
Besonders der letzte Vorwurf, er könne das Geld sinnvoller spenden, schien den Dänen persönlich getroffen zu haben: «Man kann viel sagen, um mich zu kritisieren, aber nicht, dass ich nicht zur Wohltätigkeit beitrage.» Er spende jährlich deutlich höhere Summen, als dieses Feuerwerk verschlinge.
Weiter unterstütze das Feuerwerk die lokale Wirtschaft. Er habe es bei einer Schweizer Pyrotechnik-Firma bestellt und diese werde es auch ausführen. Das Unternehmen beschäftige über 100 Personen:
Weiter will sich Nikolajsen bei allen entschuldigen, die sich durch das Feuerwerk belästigt fühlen. Es sei nie seine Intention gewesen, Probleme zu verursachen. Er freue sich lediglich auf den Schweizer Nationalfeiertag am 1. August und wolle diesen gebührend feiern. (leo)