Christian Bock, Direktor der Zollverwaltung, sorgt mit einem Sommergruss an die eigene Truppe für Aufruhr. Unter anderem wünsche er sich in dem Schreiben mehr Vorgesetzte, die nicht in ihren Büros sitzen, sondern mit den Mitarbeitern draussen Dienst leisteten, in der Nacht und am Wochenende, bei Kälte und Regen.
Ausserdem sollen die Verantwortlichen doch bitte nicht nur Regeln aufstellen, sondern sie selber vorleben. Heikel auch die Passage, dass er sich «mehr Mut» und «weniger Gerüchte» wünsche. Ausserdem schreibt er, man solle doch bitte nicht das eigene Ego in den Vordergrund stellen. Bock möchte zudem «meh Dräck».
Die Gewerkschaft der Zöllner und Grenzwächter ist entsetzt, wie ein Schreiben an Direktor Bock zeigt: Man habe zahlreiche und heftige Reaktionen erhalten. Viele Mitarbeiter seien düpiert und entrüstet ob der demotivierenden Wirkung seiner Worte: «Mit ein paar Klicks gelangt man zum Musikvideo von Chris von Rohr, in welchem er den Song ‹Meh Dräck› in einem Schweinestall präsentiert.»
Die Gewerkschaft fordert «mehr Anerkennung für die vielen», die «tief verunsichert über ihre Zukunft sind und trotzdem einen guten Job erledigen». Weil Zoll und Grenzschutz fusioniert werden sollen, befinden sich die Frauen und Männer an den Landesgrenzen bereits schon in Aufruhr. Hinzu kommt eine Digitalisierung der Behörde. Seither bangen viele um ihren Job. Der Sommergruss des Chefs hat wohl nicht gerade zur Beruhigung beigetragen.
(ohe)
Wie hat er den das geschrieben, dass alle gleich entsetzt sind? Das ist doch nur das 08/15 1×1 einer halbwegs vernünftigen Unternehmenskultur.
Und weil er mit normalen Methoden nicht durch gekommen ist macht er es auf diesem Weg.
Also ich mein ja nur.