Die Schweizer Luftwaffe hat einen vierten F/A-18-Kampfjet verloren. Am Tag nach ihrem Verschwinden wurde die Maschine im Sustengebiet zerschellt lokalisiert. Über das Schicksal des Piloten des Einsitzers ist nichts bekannt. Er wurde noch nicht gefunden.
Die Armee stellte die Suche nach dem Vermissten am Dienstagabend gegen 20 Uhr ein. Der Einsatz sei durch das schlechte Wetter, die Lawinengefahr, Eis und Schnee zu gefährlich für die Rettungskräfte geworden, sagte VBS-Sprecher Daniel Reist. Auch fliegen könne man nicht mehr. Die Suche soll am Mittwochmorgen wieder aufgenommen werden.
Wetter erschwert Suche
Bereits am Dienstag erschwerten die Wetterbedingungen die Suche nach dem abgestürzten F/A-18-Kampfjet stark, wie Vertreter der Luftwaffe am Abend an einer Medienkonferenz berichteten. Mehrere Helikopter hatten vom frühen Dienstagmorgen an das Gebiet rund um den Sustenpass abgesucht. Der Unfallort war auf über 3000 Metern über Meer vermutet worden.

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Bis Dienstagmittag habe die vermutete Unfallstelle in Wolken gelegen, sagte Felix Stoffel, Oberst im Generalstab, Chef des Berufsfliegerkorps und ehemaliger F/A-18-Pilot, am frühen Dienstagabend in Bern vor den Medien. Weder im Sichtflug noch mit Infrarotlicht habe deshalb gesucht werden können.
Das Flugzeug, der Schleudersitz und der Pilot selbst waren mit Notsendern ausgestattet. Von diesen Sendern seien lediglich am Montagabend nach dem Verschwinden des Flugzeugs noch Signale empfangen worden, sagte Stoffel. «Das war zu kurz für eine genaue Lokalisation und die Identifikation des Flugzeugs.»
«Schwer zu ertragen»
Zum Verstummen der Sender ergänzte F/A-18 Pilot Pierre Goumoëns, dass diese Sender dazu dienten, nach einem Abschuss des Kampfjets den Piloten zu orten und in Sicherheit zu bringen. «Um einen Aufprall an einer Felswand zu überleben, sind sie nicht gebaut.»
Stoffel beschrieb den Unfallort: Es handle sich um einen relativ grossen Bergkessel mit Schnee- und Gletscherflächen und steilen Felswänden darüber.
Unterhalb der Krete sei an der Felswand eine geschwärzte Fläche vom Durchmesser einer Lastwagenlänge zu erkennen. Vor der Krete, aber vor allem dahinter, in Flugrichtung gesehen, habe er auf Schnee und Gletscher sehr kleine Trümmerteile ausmachen können.
«Als Kamerad und als Fachmann sind diese Bilder schwer zu verstehen und zu ertragen», sagte Stoffel. Er und Goumoëns drückten der Familie ihres noch vermissten Kameraden ihr Mitgefühl und ihre Betroffenheit aus. Dessen Familienangehörige würden «nach Möglichkeit» zum Absturzort geflogen, um sich ein Bild der Situation machen zu können, hiess es am Abend in einem Communiqué. (sda)

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Kleiner Watson-Input: solche Meldungen als "Highlight" im Ticker zu bezeichnen, mutet makaber an...
Aber in den letzten 20 Jahren sind in der Schweizer Armee wohl mehr Soldaten/Rekruten bei Verkehrsunfällen oder wegen Nachlässigkeiten der Oberen ums Leben gekommen. Aber solche Fälle geben halt auch weniger her.