Schweiz
Armee

Süssli rechnet mit grösstem RS-Start in der neueren Armeegeschichte

Thomas Suessli, neuer Chef der Armee, spricht waehrend einer Medienkonferenz, am Mittwoch, 4. September 2019 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Armeechef Thomas Süssli will die Armee für Jugendliche attraktiver machen.Bild: KEYSTONE

Armee rechnet mit Rekord-Andrang beim RS-Start – wegen Corona

28.11.2020, 11:2628.11.2020, 12:14
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Die Schweizer Armee rechnet im kommenden Jahr mit einem rekordhohen Andrang beim Start der Rekrutenschule (RS). Es gebe etwa 1000 zusätzliche Rekruten, sagte Armeechef Thomas Süssli in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick».

Die Zahl der Rekruten steige dadurch auf etwa 12'000 Personen. Die Armee suche derzeit zusätzliche Lokalitäten. So werde es auch etwas mehr Sanitätspersonal haben. Der Andrang sei gross, weil 2021 viele Personen kämen, die jetzt wegen der Corona-Pandemie Zeit hätten.

Wer 2021 regulär einrücken müsse, verschiebe die RS nicht. Ferner gebe es quer durch die Bevölkerung viele Leute, die sich freiwillig meldeten, weil sie in Kurzarbeit seien oder beim Studium ein Zwischenjahr nicht wie geplant absolvieren könnten.

Infos schon vor der Aushebung

Generell will Süssli gerade für die Jugendlichen die Armee attraktiver machen. Die Armee versuche, junge Leute schon mit 17 Jahren, also noch vor der Aushebung, zum Beispiel mit einer App abzuholen. Über die App könnten sie sich über die Armee informieren.

Süssli ist ferner überzeugt, dass die Armee ihr Image aufpolieren sollte. Es brauche jetzt einen Wandel. Das zeige auch die nur sehr knappe Annahme des Volksentscheides für die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. Die Armee müsse ihr Tun noch besser erklären.

Nicht mehr so präsent wie früher

Die Armee sei kleiner und jünger geworden. Deshalb sei sie nicht mehr so präsent in der Bevölkerung wie früher, als der Vater noch in Uniform, mit Gewehr und kompletter Ausrüstung nach Hause gekommen sei. Die Armee müsse erklären, wozu es sie heute noch brauche.

Und dass die Fähigkeiten der Armee den heutigen Gefahren und Bedrohungen entsprechen müsse. Die Konflikte seien viel komplexer geworden. Sie fänden im Cyberraum statt. Sie würden heute mit politischen, wirtschaftlichen und kriminellen Mitteln geführt. (viw/sda)

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Zwipf = Zwischenverpflegung
Küsche = Küchenchef/Koch
Arschloch-Barriere = Armeeschokolade

bild: watson/keystone
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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RicoH
28.11.2020 12:05registriert Mai 2019
Ja, Herr Süssli, dann mach die Armee attraktiver. Dann brauchst vielleicht keine Pandemie mehr, um die Rekrutenzahl zu erhöhen...
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Hierundjetzt
28.11.2020 12:58registriert Mai 2015
Die Armee ist wie der Minenwerfer 16. Ein extrem teurer Spezialfall, nur bei Schönwetter und am Tag einsetzbar, direkter Schuss nicht möglich.

Irgendwie tragisch 😕
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Berner_in
28.11.2020 12:02registriert September 2018
Ein elementares Kernproblem der Armee scheint mir ihre Schwerfälligkeit. Ihre Strategien und Aufträge werden auf Jahrzehnte festgelegt und darauf ausgelegt Waffensystemen zementiert, während dem die Welt und die militärtechnologischen Bedrohungsszenarien viel schneller ändern.
Der Beton in den Köpfen unserer Militärstrategen ist so verhärtet, das Milliarden teures Flugpolizeisystem beschafft wird, das auf völlig überholten Bedrohungsszenarien beruht. Gegen die Bedrohung durch Dronen- oder Cyberangriffe fehlen dann Geld und Fähigkeiten...
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