Regierungen weltweit halten auch zwei Jahre nach den Enthüllungen von Edward Snowden weiter an der Überwachung ihrer Bürger fest. Diese Kritik äussern die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Privacy International.
In der Schweiz stört sich Amnesty insbesondere am neuen Nachrichtendienstgesetz. National- und Ständerat diskutieren in der aktuellen Sommersession über dieses sowie über die Revision des Überwachungsgesetzes Büpf.
Diese Vorlagen würden neue und weitergehende Überwachungsmassnahmen vorsehen, welche Amnesty und Privacy International scharf kritisierten, hiess es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.
«Dank Whistleblower Edward Snowden wissen heute Millionen von Menschen, dass nicht einmal ihre intimsten Geheimnisse vor der Überwachung der Regierungen geschützt sind», heisst es in der Medienmitteilung von Amnesty zum Bericht. Snowden hatte 2013 das enorme Ausmass der Vorratsdatenspeicherung des US-Geheimdienstes NSA öffentlich gemacht.
Die verdachtsunabhängige Massenüberwachung sei eine Verletzung der Menschenrechte, schrieb Amnesty. Die Regierungen müssten einsehen, dass dies nicht rechtmässig sei.
Amnesty International und Privacy International fordern die Regierungen in einem Sieben-Punkte-Plan auf, Einschränkungen und Kontrollen für die Überwachung einzuführen. Um menschenrechtskonform zu sein, müsse die Überwachung von Personen durch einen Verdacht begründet und richterlich angeordnet worden sein. (feb/sda)